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… und sonst?
Neue Besen kehren gut, heißt es. Für das „neue Berlin“ im „neuen Jahrtausend“ jedenfalls wird jetzt eine „neue Berolina“ gesucht. Das weibliche Wahrzeichen soll am Hausvogteiplatz in Mitte stehen. Alle Studenten der Kunsthochschulen können sich etwas einfallen lassen (am besten was Neues) und sich an dem von der TLG Immobilien ausgelobten Wettbewerb beteiligen. Aber was in Berlin ist eigentlich so anders als am Ende des letzten Jahrtausends? Die Love Parade auf jeden Fall nicht. Sie kommt wohl auch 2003 Jahr wieder auf uns zu. Die Messe Berlin will einen Teil der Organisation übernehmen und das Techno-Spektakel damit retten. Okay, wenn man genau hinsieht, erkennt man auch mal was Neues. Zum Beispiel die Initiative des Landessportbundes, für mehr Qualität im Schulsport zu sorgen. Am Wochenende sollen 200 Grundschullehrer sportlich fortgebildet werden. Ganz unerhört – im wahrsten Sinne des Wortes – ist auch der Überfall auf eine Sparkasse in Wedding. Die Räuber schoben dem Kassierer einfach eine mit Drähten gespickte Schachtel zu und behaupteten, es sei eine Bombe. Mit dem Geld machten sie sich dann sportlich zu Fuß aus dem Staub. Die Attrappe ließen sie da. Neu und unglaublich praktisch ist außerdem, dass ab dem 15. Juni alle U-Bahnen auf den meisten Strecken die ganze Nacht fahren sollen, zumindest am Wochenende. Ist Berlin deshalb wirklich anders? Wohl kaum. Eine Stadt kann man – zum Glück – nicht über Nacht neu erfinden.