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Archiv-Artikel

Punk und feministische Riot-Praxis

Das erste Ladyfest im deutschsprachigen Raum wird im August in Hamburg stattfinden: Bildwechsel sucht noch Beiträge für eine Filmnacht

Die Riot Grrrls, die Anfang der 90er ein Zeichen gegen die männliche Dominanz im Kulturbereich setzen wollten, sind erwachsen geworden und nennen sich nun Ladies. Mit der namentlichen Mündigwerdung geht auch ein neues souveränes Aktivwerden einher: raus aus dem abgezirkelten Untergrund und mitten rein in die breite Öffentlichkeit. So zieht auch das Ladyfest, das vor drei Jahren in Olympia, Washington zum ersten Mal stattfand, immer weitere Kreise. Die Veranstaltung, die kulturschaffenden Frauen eine Plattform bieten soll, findet dieses Jahr neben einigen Terminen in den Vereinigten Staaten auch in England, Merlbourne, Jakarta und Hamburg statt.

Das erste Ladyfest im deutschsprachigem Raum wird von Hamburger Künstlerinnen in Zusammenarbeit mit mehreren Veranstaltungsorten organisiert. Vom 21. bis zum 24.8. wird ein Programm mit klarem linkspolitischem und feministischem Anspruch geboten. Getreu dem Ursprungsmotto der Bewegung „Do it yourself“, soll nicht nur präsentiert und konsumiert werden – Frauen, Mädchen, Transgenders, Dykes, alle sollen zu aktiven Mitgestalterinnen werden. Die Ausdrucksmedien reichen von Musik über Film, Performance und Theater bis zu Spoken Word, wobei Erfahrungsaustausch und Diskussion wichtige Punkte sind. Workshops und Symposien sollen helfen, ein zukunftsfähiges Netzwerk von Frauen in der Kultur abseits des Mainstream zu bilden.

Neben vielen anderen Angeboten gibt es auch ein Filmprojekt, organisiert vom Dachverband Bildwechsel. Gesucht werden Filme zum Themenschwerpunkt Queer/Transgender, Punk und feministische Riot-Praxis. Wer ein Video auf Lager hat oder noch einen Film drehen möchte, kann seinen Beitrag bis zum 1. Juli einschicken an Bildwechsel e. V., Stichwort: Ladyfest, Kirchenallee 25, 20099 Hamburg. Angenommen werden alle Formate. Die Filme werden im Rahmen des Ladyfests eine Nacht lang im Metropolis gezeigt.

Myrjam Lammer