deutsche regionalzeitungen schreiben zu den castor-transporten
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Die Badische Zeitung aus Freiburg merkt an: Das Wissen, dass Atomenergie mit hohen Risiken verbunden ist, schlummert im Bewusstsein weiter Teile der Bevölkerung. Die Bereitschaft zum Protest ist jederzeit abrufbar, falls der Eindruck entsteht, Gefahr sei im Verzug.

Der Kölner Stadt-Anzeiger stellt fest: Das Grunddilemma bleibt: Irgendwo muss das Zeug hin – und niemand will es haben. Deshalb gehören zu jedem dieser Transporte dieselben Bilder.

Die Stuttgarter Zeitung unkt: Wer den Wählern weismachen will, bei Atomstrom handle es sich um Ökoenergie, der konnte in den vergangenen Tagen einen Eindruck gewinnen, wie „populär“ solche Parolen sind. Dabei lässt die Stimmung auf den Straßen des Wendlands allenfalls erahnen, welcher Widerstand zu erwarten ist, wenn es definitiv um den Standort eines Endlagers ginge – oder gar um den Bau neuer Kraftwerke.

Die Frankfurter Rundschau kommentiert: Die Straße hat sich zurückgemeldet in eine Politik, die beim Reizthema Atomkraft zuletzt zunehmend auf fragwürdige Argumente zurückgegriffen hat, auf Risikoverdrängung, Klimawandel und steigende Strompreise. Der Zulauf bei den Castor-Protesten hat den Parteien gezeigt, dass sie für die Bundestagswahl auch das auf der Rechnung haben müssen: Atomkraft spaltet weiterhin.