: Zukünftige LehrerInnen eingespart
Die Fakultät für Erziehungswissenschaften soll mit einem viel kleineren Budget auskommen. StudentInnen und ProfessorInnen protestieren mit Vollversammlungen, Resolutionen und Protestbriefen
Der Fakultät für Erziehungswissenschaften, Psychologie und Bewegungswissenschaften sollen die Mittel in den nächsten zwei Jahren um 1,5 Millionen Euro gekürzt werden. Eine verlängerte Arbeitszeit der DozentInnen, von acht auf neun Unterrichtseinheiten, soll bei gleichem Gehalt diese Einsparung abfedern.
Ende Oktober forderte deswegen eine studentische Delegation des Fachbereichs eine Stellungnahme von der Universitätspräsidentin Monika Auweter-Kurtz. Die Diskussion endete vorschnell, da Auweter-Kurtz drohte: „Ich habe bisher aus der Fakultät nur neun Prozent der Mittel herausgezogen. Wenn sie noch weiter laut schreien, dann wird sich das noch verändern.“ Florian Muhl vom Fachschaftsrat für Erziehungswissenschaften sieht in dem Umgang und in der Verteilungspolitik auch eine Geringschätzung der LehrerInnenbildung. So sollen die naturwissenschaftlichen Fächer mehr Mittel erhalten, um auch LehramtsstudentInnen im eigenen Institut auszubilden, sagt Muhl. Dies hänge mit den Import-und Exportleistungen zwischen den Fakultäten zusammen, erklärt die Pressesprecherin der Uni Hamburg, Viola Griehl.
„Die Fachdidaktik verwässert“, kommentiert Muhl dieses Vorhaben. Mit Vollversammlungen und Resolutionen wehren sich die StudentInnen dagegen und rücken die gesellschaftspolitische Verantwortung der Erziehungswissenschaften in den Vordergrund. Unterstützung finden sie bei den ProfessorInnen des Fachbereichs, die eine Ungleichheit in der Mittelvergabe fortgesetzt sehen, wie sie in einem Protestbrief formulierten. In Anbetracht von LehrerInnenmangel und Innovationsanspruch für Lehre und Forschung wirken diese Kürzungen kontraproduktiv. Griehl betont hingegen, dass die universitätsintern aufgeteilten Mittel „nach Belastungs- und Leistungskriterien“ vergeben worden seien. Dies sei eine Forderung des Hochschulrats. Aber auch die Gespräche mit der Fakultät werden fortgesetzt. KENDRA ECKHORST