piwik no script img

Archiv-Artikel

kx dezentral in city nord

Von PS

Es ist der Ausgang aus der fremdverschuldeten Heimatlosigkeit und als Lösung durchaus antizyklisch-konsequent: In der City Nord hat die Künslerinitiative KX ihr neues Domizil gefunden – eine Entwicklung, die durchaus Atmosphärisches offenbart. Denn es stellt sich nicht nur die Frage, ob Künstler einen bürogeprägten Stadtteil wirklich beleben können. Auch könnte man die Befürchtung hegen, dass die Stadtrandisierung von Künstlern zum neuen Trend gehört, dem auch das Künstlerhaus Weidenallee anheim fallen könnte, das Ende 2003 seine zentralen Räume verliert. Mieterhöhungen waren auch der Grund für die Exilierung der KX-ler, die von 1996 bis 2002 auf Kampnagel residierten, bis sich deren Geschäftsführung zur Kündigung entschloss, um sich auf das „Kerngeschäft“ zu konzentrieren. Eine Genrespaltung, die aber – so sähe es vermutlich die Kulturbehörde – auch ihr Gutes hat: So wird die City Nord endlich mit einer gehörigen Portion Kultur versehen, was sicher sehr bald den Massentourismus zu den letzten unentdeckten Peripherien dieser Stadt locken wird. Und bestimmt auch Sponsoren, die ein bisschen Mittagspausen-Kultur sicher schätzen werden. Oder sollte man denen lieber „Das Gold der Inkas“ zeigen? PS