: Die Heuss-Schulen
Sechs alternative Schulkonzepte aus ganz Deutschland wurden mit der Theodor-Heuss-Medaille ausgezeichnet
Zusammen mit dem Theodor-Heuss-Preis wurden auch die gleichnamigen Medaillen vergeben. Sechs Schulen aus ganz Deutschland haben die Auszeichnung stellvertretend für die Reformschulen erhalten. Dazu gehören die Französische Schule in Tübingen, das Friedrich-Schiller-Gymnasium in Pirna, die Heinrich-von-Stephan-Schule in Berlin, die Jenaplanschule in Jena, die Hertener Martin-Luther-Schule und die Max-Brauer-Schule in Hamburg.
Die Französische Schule unterrichtet ihre Grundschüler jahrgangsübergreifend. Das heißt, von der 1. bis zur 3. Jahrgangsstufe sind alle Schüler in einer Klasse. Die Unterschiede zwischen den Schülern, so die Idee, sollen die Lerngelegenheiten vermehren. Die Schule wird ihr Konzept bald auch auf eine 5. und 6. Jahrgangsstufe ausweiten.
Das Friedrich-Schiller-Gymnasium ist seit 1998 zweisprachig. Es bietet seitdem bilinguale, deutsch-tschechische Klassen an. Das Abiturzeugnis aus Pirna wird in beiden Staaten anerkannt.
Die Heinrich-von-Stephan-Schule hat seit 1988 ein Kerncurriculum aus Deutsch und Mathematik, das von einem Zweier-Lehrerteam gegeben wird. Die Hauptschüler haben 16 Stunden lang dieses Team. Seit 2000 ist die Stephan-Schule eine Haupt- und Realschule.
Die Jenaplanschule knüpft an den gleichnamigen Reformplan aus der Weimarer Zeit an. In den Klassen wird zeitweise jahrgangsübergreifend gelernt. Im Mittelpunkt steht die Projektform des Unterrichts – das heißt, der 45-minütliche Fächerwechsel nach Stundenplan wird aufgebrochen. Die Schule integriert behinderte Kinder in den Unterricht.
Die Martin-Luther-Schule unterrichtet ihre Schüler zu weiten Strecken in konkreten Bau- und Renovierungsprojekten. Ziel ist es, den Übergang von Schule in den Beruf von Anfang an im Auge zu haben. Die Hauptschule vermittelt in einer strukturschwachen Region 60 Prozent ihre Absolventen in Lehrstellen und 30 Prozent auf weiterführende Schulen.
Die Max-Brauer-Schule ist von den Klassen 0 bis 13 eine Gesamtschule. Sie hat wesentlich an der Weiterentwicklung der gymnasialen Oberstufe mitgewirkt. Heute gibt es eine Profiloberstufe, in der die Schüler die Hälfte ihrer Fächer nach den Studienschwerpunkten Umwelt“, „Sprachen- und Kulturenvielfalt“ sowie „Kommunikation“ sortieren. CIF