Schlägereien und mehr Müll

Polizei, Abfallwirtschaft und Hilfsdienste bilanzieren die Karnevalstage: Mehr Schlägereien und Streitigkeiten als 2003, mehr Glasabfall wegen Dosenpfands

Köln taz ■ Die Kölner Polizei musste von Weiberfastnacht bis Rosenmontag zu 3.046 Einsätzen ausrücken; darunter 112 Schlägereien (Vorjahr: 97) und 206 Streitigkeiten (Vorjahr: 189). Auffällig seien in diesem Jahr Jugendliche und junge Erwachsene in „aggressiver Stimmung“ gewesen, berichtet Polizeisprecher Jürgen Laggies. So hatte eine Gruppe 17- bis 24-Jähriger am Alter Markt eine Schlägerei provoziert, bei der auch mehrere Rosenmontags-Zuschauer verletzt wurden.

Bei 1.461 Alkoholtests mussten jedoch nur 9 Führerscheine beschlagnahmt werden. „Weniger Alkohol – zumindest während des Rosenmontagszuges“, stellt Kai Vogelmann, Sprecher des Malteser Hilfsdiensts, fest. Bei 53 von 322 versorgten Jecken sei Alkohol im Spiel gewesen.

Ein Problem, das sich seit Einführung des Dosenpfands verstärkt habe, sei der Glasmüll auf den Straßen. Seitdem beobachte man einen „deutlichen Anstieg an Schnittverletzungen“. Bei der „Masse an Leuten“ sei es insgesamt trotzdem ein ruhiges Jahr gewesen, bilanzierte Vogelmann.

Mehr Glasabfall seit der Einführung des Dosenpfands Anfang 2003 bestätigt auch Michael Vater von den Abfallwirtschaftsbetrieben (AWB). Nach den Erfahrungen im Vorjahr seien die 180 Mitarbeiter zwar entsprechend vorbereitet gewesen, doch seien trotzdem platte Reifen bei den Einsatzfahrzeugen zu beklagen. „Insgesamt gab es deutlich mehr Abfall als 2003.“ Grund dafür sei zum einen der längere Rosenmontagszug mit allein 455 Kubikmetern Müll und zum anderen die größere Teilnehmerzahl beim Geisterzug gewesen.Jessica Düster