: Parteiinterne Wirren
Arbeitsparteichef vor Rücktritt. Journalist im Gaza-Streifen erschossen. Räumung von Siedlungen verschoben
JERUSALEM ap/afp/dpa ■ Der Chef der Arbeitspartei, Amram Mitzna, wollte noch gestern Abend seinen Rücktritt ankündigen. Grund sei die Krise in der größten Oppositionspartei Israels, berichtete das Fernsehen. Mitzna war erst im November in sein Amt gewählt worden. Bei der Parlamentswahl im Januar unterlag seine Partei dem rechten Likud von Premier Scharon.
Nach dem zweiten gewaltsamen Tod eines Journalisten bei israelisch-palästinensischen Zusammenstößen innerhalb weniger Wochen hat die Vereinigung der Auslandspresse in Jerusalem eine gründliche Untersuchung gefordert. „Die Tatsache, dass wir [Journalisten] Risiken eingehen, gibt niemandem die Erlaubnis, auf alles zu schießen, was sich bewegt“, sagte die Vizevorsitzende des Presseclubs, Tami Allen-Frost, gestern im israelischen Rundfunk.
Am Freitagabend war im Gaza-Streifen der 34-jährige Fernsehjournalist James Miller erschossen worden, als er Hausdemolierungen durch israelische Truppen filmen wollte. Miller arbeitete unter anderem für CNN und BBC. Augenzeugen berichteten, der Journalist sei von einem Panzer beschossen und am Hals getroffen worden, als er mit Kollegen filmend und mit einer weißen Fahne schwenkend auf das Fahrzeug zugegangen sei.
Israels Armeeführung hat die vor kurzem angekündigte Räumung von zehn jüdischen Kleinsiedlungen im Westjordanland auf unbestimmte Zeit verschoben. Dies schrieb die Zeitung Ha’aretz gestern. Laut Rundfunk begründete die Armee den unbefristeten Aufschub nicht.