: Mahnmal-Streit geht weiter
BERLIN ap ■ Die Grundsatzdebatte in der jüdischen Gemeinschaft über das Berliner Holocaust-Mahnmal geht weiter. Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Salomon Korn, kritisierte das Mahnmal am Wochenende als zu einseitig, weil es nicht allen Opfern der Nazi-Verbrechen gelte. Der Zentralratsvorsitzende Paul Spiegel forderte ein Ende der Kontroverse. „Der Bundestag hat es nach einer über zehnjährigen nervigen Diskussion beschlossen. Wir stehen komplett dahinter ohne Wenn und Aber“, sagte Spiegel laut B.Z. am Sonntag. Korn erklärte im Spiegel, mit der Ausrichtung des Mahnmals allein auf die Juden sei eine Chance vertan worden. „Geburtsfehler“ sei überdies, dass es das Ergebnis einer Bürgerinitiative sei. Seiner Meinung nach hätte der Bund die Initiative übernehmen und ein Mahnmal „für die Totalität der nationalsozialistischen Verbrechen, nicht nur für die Verbrechen an den Juden“ anstreben müssen. Der Beschluss des Bundestages zur Errichtung des Denkmals solle jedoch „respektiert“ werden, sagte Korn.