: Macht & Verdacht
Ein Milliardenvertrag sorgt für Ärger: Die Staatsanwaltschaft Neuruppin ermittelt gegen Bahnchef Hartmut Mehdorn und den ehemaligen Brandenburger Verkehrsminister Hartmut Meyer (SPD) wegen des Anfangsverdachts der Korruption. Zu Meyers Zeit hatte das Land ohne Ausschreibung einen 1,92-Milliarden-Euro-Vertrag mit der Bahn geschlossen. Die Ende 2002 getroffene Vereinbarung räumt der Bahn AG das Recht ein, 70 bis 75 Prozent des Bahnnetzes des Landes zehn Jahre lang zu betreiben. Neun Monate später trat Meyer überraschend zurück. Vor einer Woche wurde bekannt, dass er Berater der Bahn AG wird. Die Staatsanwaltschaft ließ bereits am Montag die Räume der Bahn, der Beraterfirma „short cut“ des SPD-Politikers sowie sein Privathaus durchsuchen. Die Bahn lehnte gestern eine Stellungnahme ab. Der heutige Verkehrsminister in Brandenburg, Frank Szymanski, verteidigte den Vertrag. HG