: „Eckhoff ist kein Beschuldigter“
In den Akten der Zechbau-Affäre findet sich ein Vorgang, der den heutigen Bausenator betrifft. Staatsanwaltschaft prüft, ob sie zu ermitteln hat
Bremen taz ■ Am 18. März 1999 hat der derzeitige Bausenator Jens Eckhoff (CDU) in seiner damaligen Funktion als Geschäftsführer des Bremer Rennvereins eine Zusage des Wirtschaftsressorts erhalten – Staatsrat war der heutige Vorsitzende des Rennvereins, Frank Haller. Es handelte sich um einen „Vorbescheid“ für die Bewilligung von 200.000 Mark, und zwar für den Abriss eines alten Gastronomie-Gebäudes auf der Rennbahn. Die Kostenkalkulation hatte die Firma Zechbau gemacht.
Da alles schnell gehen sollte, erklärt Eckhoff – der nächste Renntag war der 2. April – habe er noch an demselben Tag den Auftrag an die Firma Zechbau vergeben. Eine Woche später schloss Eckhoff einen Sponsoring-Vertrag über 75.000 Mark plus Mehrwertsteuer zugunsten des Rennvereins mit Zechbau ab.
Das sind die Fakten, die die Bremer Staatsanwaltschaft seit langem kennt. Eckhoff sei derzeit kein „Beschuldigter“ in einem strafrechtlichen Ermittlungsverfahren, erklärte die Staatsanwaltschaft gestern, man prüfe jedoch, ob gegen Eckhoff im Zusammenhang mit seinen früheren Tätigkeiten als Geschäftsführer des Bremer Rennvereins und als Generalbevollmächtigter der Hanseatischen Sportmarketing GmbH Ermittlungen einzuleiten seien.
Eckhoff wies die Vorwürfe als „konstruiert“ zurück. Die Sachverhalte seien bekannt und bereits im parlamentarischen Untersuchungsausschuss „Bau und Immobilien“ zur Sprache gekommen. Er habe Sponsor-Verträge mit Zechbau und anderen Firmen abgeschlossen, das habe seinem damaligen beruflichen Auftrag entsprochen. Der Bausenator sagt heute: „Mal im Ernst: Wenn es etwas zu verstecken gegeben hätte, dann hätte man das doch nicht in einem zeitlichen Zusammenhang von zwei Wochen gemacht.“
Eckhoff hatte damals schon gute Kontakte zu dem Bauunternehmer Kurt Zech gehabt. In den Jahren 1993 bis 1995 hatte Eckhoff einen Beraterauftrag von Zech wegen eines Investitionsprojektes in Magdeburg. Dafür hat er nach eigenen Angaben ein Honorar von 20.000 Mark erhalten. Eckhoffs Waller Handballerinnen-Verein hatte einen ungesicherten 100.000 Mark-Kredit von Zechbau bekommen, der beim Konkurs des TUS Walle ausgebucht werden musste. kawe