WAS MACHT EIGENTLICH ...Radfahren in Berlin? : Stressen
Jetzt ist es raus: Fahrrad fahren in der Hauptstadt „stresst“! Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club ADFC fragte nach – und Berlin schnitt schlecht ab. Beim „Fahrradklimatest“, einer Umfrage in 148 deutschen Städten sagten die Berliner, dass Radfahren hier keinen Spaß macht. Note: eine magere 3,82. Damit landete die Metropole in der Kategorie „Großstädte über 200.000 Einwohner“ auf Platz 20.
Stimmt schon: Radfahren in Berlin stresst wirklich. Aber wen? Die Autofahrer! Überall müssen sie damit rechnen, dass lästige Zweirädrige auftauchen. Überall müssen sie die Augen haben: Anfahren darf man die Nichtmotorisierten nämlich nicht. Ist verboten. Auf Radwegen tun sie so, als ob die ihnen gehörten. Dabei parkt es sich da so gut. Und beim Rechtsabbiegen haben sie die Dreistigkeit, streng zu gucken, wenn ein Pkw forsch auf sie zuhält. Am Hermannplatz zum Beispiel regen sie sich immer darüber auf. Dabei endet ihr Radweg mittendrin. Und wo der endet, ist auch Schluss mit Radeln!
In Wahrheit geht es den Radfahrern viel zu gut. Sie kriegen überall einen Parkplatz. Das allein wäre schon ausreichend, um ihnen den Kampf anzusagen. Also: Noch mehr private Fußgängerzonen – da darf man Radfahren ganz verbieten! Noch mehr Baustellen auf Radwegen! Katalysatoren abschaffen! Damit die wissen, wie richtige Berliner Luft riecht! Noch mehr Kopfsteinpflaster – auf Teer sind sie viel zu schnell! Und noch weniger abgesenkte Bürgersteige! Dann lassen wir Berlin nur noch von Autoclubs testen: Vor lästigen Radfahrern sicher? Ja! CV FOTO: AP