: ... und hoch das Bein
Sportsenator Böse will Leichtathletik-Panne im Weser-Stadion mit rhythmischer Sportgymnastik ausbügeln
taz ■ Man vermutet den Geruch von Schweiß und Tränen, doch bei den Bremer LeistungssportlerInnen ist alles ein bisschen anders: Vor allem bei den SportgymnastInnen spielt die Musik nicht für die Massen – die SchülerInnen genießen Einzelunterricht. Um das zu preisen, informierten Sportsenator Kuno Böse (CDU) und Manfred von Richthofen, Präsident des Deutschen Sportbundes (DSB), gestern im Bremer Bundesstützpunkt Rhythmische Sportgymnastik JournalistInnen über den geplanten Ausbau des Spitzensports in Bremen. Eine 12-Jährige aus dem Gymnastik-Kader führte unter Anleitung ihrer Lehrerin einige Übungen vor. „Das Mädchen ist eine heiße Kandidatin für die Olympischen Spiele in Peking 2008“, sagte Michael Wiatrek, Leiter des Bremer Bundesstützpunktes.
„Nachdem im Mai letzten Jahres deutlich wurde, dass im Weserstadion keine Leichtathletikmeisterschaften mehr stattfinden konnten, musste etwas Neues gefunden werden, mit dem die Stadt sportlich aufwarten kann“, so Polit-Sportler Böse. Bremen dürfe den Anschluss nicht verlieren. Möglichkeiten gebe es vor allem im Bereich rhythmische Sportgymnastik und auch beim Schwimmen. Von Richthofen signalisierte Hilfe vom Deutschen Sportbund, denn „der DSB möchte das Vorhaben unterstützen, wenn damit eine Anbindung an einen Olympiastützpunkt gewährleistet ist“.
Bedingungen für die Förderung von Seiten des DSB sei, dass die Turner, die aus ganz Deutschland nach Bremen kommen sollen, auch zur Schule gehen könnten. „In der Ronzelenstraße ständen Kapazitäten für die schulische Unterbringung bereit, der Internatsbereich könnte im Berufsbildungszentrum des Reichsbundes ausgebaut werden“, stellte Böse fest. Außerdem wolle sich Bremen für den zweijährlich stattfindenden Bundestag des DSB im Jahr 2004 bewerben – diese Entscheidung fällt im Juni.
Schließlich wolle man auf lange Sicht dazu beitragen, die Stadt durch Ausbau und Erweiterung des Sports auch für die Bewerbung als Kulturhauptstadt 2010 zu qualifizieren. Swantje Grigull