Baustopp in Iran

Signal aus Teheran: Die Regierung setzt die Produktion von Zentrifugen für das Atomprogramm aus

TEHERAN ap ■ Mit einem Baustopp für Zentrifugen will Iran die internationale Gemeinschaft vom zivilen Charakter seines Atomprogramms überzeugen. Wie der Leiter der iranischen Atomenergie-Organisation, Gholamresa Aghasadeh, gestern mitteilte, wurde der Baustopp vom Obersten Nationalen Sicherheitsrat angeordnet. Die Zentrifugen werden zur Anreicherung von Uran benötigt. Bisher hatte Iran lediglich den Betrieb der Geräte ausgesetzt.

„Bisher haben wir die Injektion von Gas in die Zentrifugen im Rahmen einer Vereinbarung mit europäischen Ländern ausgesetzt“, verlautete aus Teheraner Regierungskreisen. „Jetzt haben wir freiwillig die Produktion und den Zusammenbau der Zentrifugen ausgesetzt.“ Er fügte hinzu: „Lassen Sie die Welt wissen, dass Iran das freiwillig macht, um größeres Vertrauen in der Welt zu bekommen.“

Am Wochenende waren Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde nach Iran zurückgekehrt. Vierzehn Tage zuvor hatte Teheran die Inspektionen aus Verärgerung über eine kritische Resolution vorübergehend gestoppt. Kurz vor Ankunft der Inspektoren gab die Regierung die Inbetriebnahme einer Anlage zur Umwandlung von Uranerz in Gas bekannt.