: Für alle zu wenig
Das 0:0 zwischen den Profiteuren des HSV und Osnabrück zeigt, mit welchen Tücken sich der FC St. Pauli in der kommenden Regionalliga-Saison auseinander setzen darf
Weder Auf- noch Abstiegsfrage konnte am vorletzten Spieltag der Regionalliga Nord in der Partie zwischen dem Aufstiegskandidaten Osnabrück und den abstiegsbedrohten HSV-Amateuren in der AOL-Arena beantwortet werden. Die Frage, ob es sich bei dem Team des HSV angesichts der angetretenen Bundesligaspieler Stephan Kling, Marcel Maltritz, Christian Rahn und Cristian Ledesma überhaupt noch um Amateure dreht, schon eher. „Klar diese Spieler brauchen Spielpraxis“, frotzelte der Osnabrücker Coach Jürgen Gelsdorf, der mit seinem Team die zweite Chance verpasst hatte, den Aufstieg in die Zweite Liga vorzeitig zu sichern.
Für Gelsdorf und Osnabrück könnte der extra verschobene Urlaub der HSV-Profis, um den Klassenerhalt in der Regionalliga zu sichern, nicht weniger als die Verhinderung des Aufstiegs bedeutet haben. Dabei hatten die Osnabrücker Fans, die sich in zehn (!) Blocks der Arena ausbreiteten, alles für eine wunderbare Aufstiegsatmosphäre vorbereitet. Doch der Ball wollte nach einigen Möglichkeiten der Osnabrücker auch in der 88. Minute nicht hinter die Torlinie fliegen. Von der Unterkante der Latte flog der vom Osnabrücker Stürmer Christian Claaßen getretene Ball an den Arm von HSV-Ersatzkeeper Michael Frech und von dort ins Toraus.
„Natürlich gehen wir nicht locker in das nächste Spiel, erklärte Gelsdorf vor dem nun entscheidenden Spiel an der Bremer Brücke gegen Holstein Kiel. „Aber um die Hose voll zu haben, besitzt die Mannschaft zuviel Qualität.“ Kiel selbst sicherte sich gestern den Klassenerhalt trotz eines 1:2 gegen Leverkusen.
Der HSV muss im letzten Spiel in Krefeld gegen Uerdingen dagegen noch mal gewinnen, um sicher nicht in die Oberliga abzusteigen. Oke Göttlich