Milch-Alarm gegen Preisverfall

KIEL dpa ■ Schleswig-Holsteins Bauern schlagen „Milchalarm“: Mit einer landesweiten Aktion wollen sie gegen die aus ihrer Sicht ruinösen Erzeugerpreise vorgehen. Diese seien mit 27 oder gar 23 Cent je Liter auf den niedrigsten Stand seit einem Vierteljahrhundert gefallen und lägen deutlich unter den Kosten von 30 bis 32 Cent, sagte Bauernverbandspräsident Otto-Dietrich Steensen gestern in Kiel. „Die Existenz vieler Höfe ist stark gefährdet.“ Der Unmut richtet sich gegen den harten Konkurrenzkampf im Handel: Ab heute wollen die Landwirte mit Protestschreiben per Fax oder E-Mail an die marktbeherrschenden zehn größten Discounter auf die „katastrophale Lage“ der Milchviehhalter aufmerksam machen. Seit dem Jahr 1980 ist die Zahl der Milcherzeuger in dem norddeutschen Bundesland bereits um zwei Drittel von gut 18.000 auf 6.000 gesunken. Mit ihrer Protestaktion wollen die Landwirte in erster Linie die Meiereien in den laufenden Preisverhandlungen mit dem Handel stärken.