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A

28 Tage später Großbritannien/USA 2002, R: Danny Boyle, D: Cillian Murphy, Naomi Harris

„‚28 Days Later‘ ist es um die britische Insel nicht gut bestellt: Ein Virus hat nahezu die gesamte Bevölkerung in Zombies verwandelt. In Bildern, die so aussehen, als würden sie vor den Augen des Zuschauers verwesen, entwirft Danny Boyle (‚Trainspotting‘) eine düstere Zukunftsvision, die durch gelegentliche Blutbäder farblich etwas aufgelockert wird. Nach einem starken Beginn und eindringlichen Szenen in einem entvölkerten London verpasst Boyle die Chance, das Zombie-Genre zu revitalisieren, weil er mit seinen Hochleistungs-Untoten, die wie im Zeitraffer töten, nur Gemetzel anrichtet, aber keine Spannung erzeugt.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL

Al-Daou akhir al-Nafq (Licht am Ende des Tunnels), Palästina 2001, R: Sobhi al-Zobaidi / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Ein halbe Million PalästinenserInnen waren seit 1967 in israelischen Gefängnissen inhaftiert, in jeder Familie gab und gibt es Gefangene. Sechs ehemalige Gefangene, zwei Frauen und vier Männer, erzählen in diesem Dokumentarfilm über ihr Leben nach der Entlassung und ihren Eindruck, von einem Gefängnis in das nächste zu kommen.“ (Kommunalkino) Kino 46

B

Der Boss hat sich was ausgedacht Frankreich/Italien/Spanien 1964, R: Jean Becker, D: Jean-Paul Belmondo, Jean Seberg

Wer hätte das gedacht: 1964 standen wirklich Weltstars in Bremen vor einer Filmkamera! In dem französischen Abenteuerfilm „Échappement libre“, dem die deutschen Verleiher den Titel „Der Boss hat sich was ausgedacht“ verpassten, spielten Jean-Paul Belmondo, Jean Seberg und Gerd Fröbe zusammen im Bremer Überseehafen, den Wallanlagen und am Markplatz. Regisseur Jean Becker brachte fünf Jahre nach Godards „Außer Atem“ das Paar Belmondo/Seberg noch einmal auf die Leinwand. In der wüsten Räubergeschichte dreht sich alles um Schmugglergut in einem Auto, das durch ganz Europa transportiert werden musste, und für den Showdown am nördlichen Ende bot sich die Hafenstadt Bremen an. Zu bewundern gibt es einige Actionszenen mit dem an einem Hafenkran hängenden Auto, spannende Dialoge beim Spaziergang in den Wallanlagen und als Höhepunkt den Satz von Belmondo: “Wenn das so ist, bin ich wenigstens mal in Bremen gewesen“. (hip) Kino 46

Bowling for Columbine USA/Kanada/Deutschland 2002, R: Michael Moore / Originalfassung mit Untertiteln

„Weshalb schießen US-Bürger im Schnitt zehnmal häufiger in Tötungsabsicht aufeinander als z. B. die Kanadier, die pro Kopf der Bevölkerung gleich viele Schusswaffen besitzen? Michael Moore sucht in seinem jüngsten Dokumentarfilm eine Antwort. Weit mehr als eine Reportage über den Waffenwahn der Amerikaner, versteht sich die Arbeit als Deutung der Nationalkultur. Der Grund für die Schieß- und Mordwut seiner Landsleute, so Moore, heißt Angst.“ (Neue Zürcher Zeitung) Schauburg

Bruce Allmächtig USA 2003, R: Tom Shadyac, D: Jim Carrey, Morgan Freeman

„Ein Fernsehreporter, der sich in seiner Karriere übergangen fühlt, zweifelt an der göttlichen Gerechtigkeit und wird daraufhin von Gott selbst mit dessen Gaben ausgestattet. Diese aber nutzt er lediglich für seine egoistischen Ziele und verliert dabei noch seine Geliebte. Mäßig originelle, sich zugleich hochmoralisch gebende Komödie, die dem Thema weder Tiefgang noch überzeugenden Humor abgewinnt. Auch dem Hauptdarsteller gelingt über das vertraute Grimassieren hinaus wenig.“ (filmdienst) CinemaxX, CinemaxX OL

C

Catch me if you can USA 2002, R: Steven Spielberg, D: Leonardo DiCaprio, Tom Hanks

“Leonardo DiCaprio meldet sich eindrucksvoll zurück! Mit Bravour verkörpert der ,Titanic‘-Star den jugendlichen Betrüger Frank in einer Mischung aus reifer Dreistigkeit und pubertärem Leichtsinn. Gejagt wird er über 140 kurzweilige und fesselnde Minuten von einem gewohnt starken Tom Hanks. Steven Spielberg verfilmte die wahre Lebensgeschichte des Frank Abagnale, Jr. als Krimikomödie, in der die moralischen Grundsätze der amerikanischen Gesellschaft hinterfragt werden.“(film.de) City / auch Originalfassung ohne Untertitel

Ceux qui m‘aiment prendront le train (Wer mich liebt, nimmt den Zug Frankreich 1998, R: Patrice Chéreau, D: Pascal Greggory, Valeria Bruni-Tedeschi, Jean-Louis Trintignant/ Originalfassung mit Untertiteln

„‚Wer mich liebt, nimmt den Zug‘, hat der berühmte Maler Emmerich vor seinem Tod in Paris verfügt, als er sich wünschte, in seiner Heimat Limoges begraben zu werden. So besteigt ein Trupp von Freunden, Schülern, Geliebten, Agenten und Parasiten die Bahn: Rasch kochen unterwegs alte Rivalitäten hoch, und auf dem Friedhof in Limoges stößt die Bohème dramatisch mit dem spießigen Emmerich-Clan zusammen. Der französische Theatermacher Patrice Chéreau hat aus dem Reisestoff ein Psychodrama gemacht, das, endlich mal wieder, den Schoß der Familie als wahre Hölle auf Erden zeigt.“ (Der Spiegel) Kino 46

City of God Brasilien 2002, R: Fernando Meirelles, D: Luis Otávio, Alexandre Rodrigues

„Welche Strafe hätte er denn gern? Eine Kugel in die Hand? Oder lieber in den Fuß? Der Delinquent, dem nur noch diese Wahl bleibt, lebt in der ‚Stadt Gottes‘, einem Slum in Rio de Janeiro. Er hat geklaut und damit gegen den Kodex des Viertels verstoßen; jetzt, Auge in Auge mit dem schwer bewaffneten lokalen Gangsterboss - Ankläger, Richter und Henker in einer Person-, beginnt der Dieb zu weinen. Er ist sieben, vielleicht auch acht Jahre alt, und seine Tränen bewegten letztes Jahr ganz Brasilien und die Filmkritiker in aller Welt. Nun können sich endlich auch hiesige Kinogänger von der rasanten Ghettochronik des gelernten Werbefilmers Fernando Meirelles beeindrucken lassen. In Deutschland ist der Film wegen seiner drastischen Gewaltszenen erst ab 16 Jahren freigegeben - ein Alter, das in der ‚Stadt Gottes‘ nur Überlebenskünstler erreichen.“ (Der Spiegel) Schauburg, Casablanca OL

D

Don Juan De Marco USA 1994, R: Jeremy Leven, D: Johnny Depp, Marlon Brando, Faye Dunaway

Schönster Eskapismus, bei dem die Flucht in eine Traumwelt selbst zum Thema wird. Ein junger Amerikaner mit spanischem Akzent und Kostüm wird von einem Psychiater behandelt: Er glaubt, der größte Liebhaber der Welt zu sein. Seine Phantasiewelt ist so poetisch und sinnlich, dass er den abgebrühten Seelenklempner und den Zuschauer schnell davon überzeugt, dass es sich in solch einem Wahn viel besser leben lässt als in der schnöden Realität. Johnny Depp spielt diesen Traumtänzer mit viel Charme und Witz. Aber die Sensation des Films ist, dass der alte, fette und nuschelnde Brando scheinbar ohne jede Anstrengung noch viel verführerischer wirkt als sein junger Co-Star. (hip) Atlantis

Dreamcatcher USA/Kanada 2003, R: Lawrence Kasdan, D: Morgan Freeman, Thomas Jane

„Vier Mitglieder einer Jagdgesellschaft in Maine werden Zeugen eines Angriffs parasitärer Aliens und erinnern sich übersinnlicher Fähigkeiten, die sie als Kinder im Vorgriff auf diese Bedrohung unbewusst erlernten. Darstellerisch wie inszenatorisch überzeugende Verfilmung einer Erzählung von Stephen King, die geschickt die Balance zwischen genretypisch erschreckenden, schaurig-ekeligen und parodistischen Elementen hält.“ (filmdienst) CinemaxX

Das Dschungelbuch 2 USA 2003, R: Steven Trenbirth

„Das Dschungelbuch“ gilt als der erfolgreichste Kinofilm in Deutschland. Mit jahrzehntelanger Verspätung folgt jetzt die Fortsetzung. Die Story setzt dabei exakt dort an, wo der erste Teil aufhörte und führt das Menschenkind zurück zu seinen alten Freunden. Tatsächlich gibt es ein Wiedersehen mit allen bekannten Figuren und der Balu`s Superhit „Probier`s mal mit Gemütlichkeit“ wird nicht weniger als dreimal intoniert. Mit seiner angenehmen Laufzeit von 72 Minuten, seiner bunten Bilderpracht und den schwungvollen Liedern ist die Fortsetzung besonders für ein ganz junges Publikum interessant. Zuschauer, die mit dem Original aufgewachsen sind, werden hingegen eher enttäuscht sein.“ (film.de) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Lichtspielhaus DEL

E

Ein Chef zum Verlieben USA 2002, R: Marc Lawrence, D: Sandra Bullock, Hugh Grant

“Darauf haben wohl alle Fans romantischer Komödien schon lange gewartet: Hugh Grant, der ewige britische Dandy mit Charmeur-Hundeblick, und Sandra Bullock, Amerikas süßestes Mädel von nebenan, fallen sich nach einem langen Leinwand-Hick-Hack liebend in die Arme.“ (film.de) City

Elling Norwegen 2001, R: Petter Naess, D: Per Christian Ellefsen, Sven Nordi

„Nach dem Tod seiner Mutter wird der unselbstständige und ängstliche Mittvierziger Elling in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Dort teilt er sich das Zimmer mit dem liebenswert-rauhbeinigen Khell Bjarne. In seiner Art an Dustin Hoffmans ,Rainman‘ erinnernd, verkörpert Per Christian Ellefsen mit anrührendem Spiel jenen Elling, der auf seine Weise Genie und Kind in einem ist.“ (film.de) City

El Sur Spanien 1983, R: Victor Erice, D: Omero Antonuti, Lora Cardona / Originalfassung mit Untertiteln

“Erinnerungen an Kindheit und Jugend eines kleinen Mädchens, vor allem an die liebevolle und zärtliche Beziehung zum Vater, den Bürgerkrieg und familiäre Zerwürfnisse in den Norden Spaniens fern seiner Heimat im Süden vertrieben haben. Ein dichter, stimmungsvoller, epischer Film, voller erzählerischer Kraft, hervorragend inszeniert und gespielt.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

F

Femme Fatale Frankreich/USA R: Brian De Palma, D: Rebecca Romjin-Stamos, Antonio Banderas

“Träume, Rückblenden, Zeitsprünge: Brian De Palma benutzt sein verrätseltes Portrait einer starken Frau als Sprungbrett ins Unbewusste. Scheinbar wird die Story einer Juwelendiebin erzählt. Offenkundig ist an dieser faszinierend trickreichen Reflexion über die trügerische Realität von Filmwelten jedoch nur De Palmas Absicht, Erwartungen zu überlisten. Wer seinem Bilderrätsel auf die Spur kommen will, sollte gewillt sein, De Palmas Aufforderung zu folgen, diese unzähligen Puzzleteile selbst zusammenzusetzen.“ (Cinema) City

Final Destination 2 USA 2002, R: David Elis, D; Ali Larter, A. J. Cook

“Collegestudentin Kimberly rettet durch Vorahnung eines Massenunfalls einigen Menschen das Leben. Doch nur vorübergehend können die Überlebenden dem Tod von der Schippe springen: Einer um den anderen fällt auf unappetitlichste Weise kurz darauf dem Sensenmann zum Opfer. Das Original des satirisch angehauchten Mysteryhorrors entwickelte sich in Deutschland unerwartet zum Riesenhit und war auch in den USA mit einem Einspiel von 53 Mio. Dollar ein ansehnlicher Erfolg. Nun dreht sich das Todeskarussell konzeptgetreu auf ein Neues, allerdings mit frischem Blut vor wie hinter der Kamera.“ ( Blickpunkt:Film) City

Das fliegende Klassenzimmer Deutschland 2002, R: Tomy Wigand, D: Hauke Diekamp, Piet Klocke

„Nach ‚Pünktchen und Anton‘ und ‚Emil und die Detektive‘ ist ‚Das fliegende Klassenzimmer‘ die dritte moderne Verfilmung eines Kästner-Klassikers. Die zeitlose Geschichte über Freundschaft, Treue und Vertrauen wurde von Regisseur Tomy Wigand (‘Fußball ist unser Leben‘) behutsam in die Gegenwart transportiert. Die Geschichte wird liebevoll und mit viel Tempo und Witz geschildert.“ (film.de) Cinemaxx DEL

Frida USA 2002, R: Julie Taymor, D: Selma Hayek, Alfred Molina

„Das Genre der Filmbiographien, der sogenannten „biopics“, krankt daran, dass sich die Filmemacher wohl oder übel an die Fakten des Lebenslaufs halten müssen, weil ja jeder die Geschichte kennt. Auch „Frida“ erzählt zum Teil brav chronologisch das Leben von Frida Kahlo nach, aber schon mit dem ersten Bild zeigt Taymor, dass sie sich der Künstlerin eher poetisch als prosaisch nähern will: Da sieht man in leuchtenden, hellen Farben den Innenhof von Frida Kahlos Haus, wo Affen und Pfauen frei herumlaufen. Dann schwankt ein Bett ins Bild und wird wie ein Sarg in die Strasse getragen. Darin liegt Frida Kahlo, offensichtlich zugleich krank und triumphierend, die von Freunden zu ihrer ersten eigenen Ausstellung in Mexiko getragen wird, weil sie das Bett schon nicht mehr verlassen kann. Diese Szene ist schönster magischer Realismus und könnte von Gabriel García Marquez geschrieben worden sein. Immer dann, wenn sich Taymor traut, mit solchen Bildern die Grenzen zwischen dem Realen und dem Fantastischen zu ignorieren, wenn sie versucht, mit der Kamera so wie Frida Kahlo zu malen, hat der Film seine stärksten Momente. Und Selma Hayek spielt sie so intensiv und glaubwürdig, dass auf der Leinwand eine außergewöhnlich vitale, begabte, mutige, komplexe und sympathische Frau aus ihren eigenen Bildern heraus lebendig zu werden scheint.“ (hip) Cinema

25 Stunden USA 2002, R: Spike Lee, D: Edward Norton, Rosario Dawson

„‚25 Stunden‘ ist ein New-York-Film mit mehr Lokalkolorit, als Würze im Maggiwürfel steckt. Die Stadt und ihr multikulturelles Wesen sind das eigentliche Thema. Es geht um den coolen Dealer Monty Brogan (Edward Norton), dem noch genau 25 Stunden bleiben, bevor er seine siebenjährige Haftstrafe antreten muss. Den Countdown bis zum nächsten Morgen nutzt Monty, um herauszufinden, wer ihn verraten hat. Diese Geschichte ermöglicht es Regisseur Spike Lee, im Galopp durch eine Vielzahl ethnischer Szenerien zu rasen: die irische Kneipe, die erotisch aufgeheizten Puertorico-Hang-outs, die hektischen WASP-Büros an der Wallstreet, die Hinterzimmer der russischen Drogenmafia. Dabei erzählt dieser Film nicht allein vom Scheitern eines Dealers, sondern davon, dass die Erfolgsmodelle der weißen Mittelklassemänner untauglich geworden sind.“ (taz) CineStar

G

Ganz und gar Deutschland 2003, R: Marco Kreuzpaintner, D: David Rott, Mira Bartuschek

„‚Was ihm fehle, fragt die Frau vom Arbeitsamt. ‚Eigentlich nur mein Bein‘, sagt Torge. Nach einem Sturz vom Gerüst ist der junge Zimmermann aber vor allem seelisch ein Krüppel; die mitleidigen Blicke seiner Freunde hasst er so wie einst Käpt‘n Ahab den Moby Dick. Torge wehrt sich mit Zynismus: Einem befreundeten Paar schenkt er zur Hochzeit eine Urne mit den Resten seines Unterschenkels, und beim Werben um Lisa, vielleicht die Frau seines Lebens, lässt er sich auf eine gewagte Wette ein. Das größte Risiko sind allerdings die Macher dieses Films eingegangen bei dem Versuch, ohne den in deutschen Produktionen über junge Erwachsene sonst üblichen Hose-runter-Humor von Torges Schicksal zu erzählen. Das Experiment ist ganz und gar geglückt: Mit lakonischem Witz, manchmal melancholisch, aber nie sentimental, zeigen Maggie Peren (Buch) und Marco Kreuzpaintner (Regie), wie man die ersten Schritte ins Erwachsenenleben geht - und sei es auf nur einem Bein.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL

Good Bye Lenin Deutschland 2003, R: Wolfgang Becker, D: Daniel Brühl, Katrin Sass

„Kurz vor dem Ende der DDR ist die engagierte Sozialistin Christiane Kerner ins Koma gefallen. Als sie daraus wieder erwacht, muss jeder Schock für ihr Herz vermieden werden. So hält ihre Familie den längst aufgelösten Staat in der Wohnung am Leben, deutet historische Wahrheiten durch Lügen um, betreibt eine aufwändige Scharade, die bald allen über den Kopf wächst. Das Regie-Comeback Wolfgang Beckers verspricht auch eines für den deutschen Film zu werden. Fünf Jahre nach ‚Das Leben ist eine Baustelle‘ präsentiert der X-Filme-Mitgründer eine Komödie, die sich mit dem Mauerfall und den unmittelbaren Entwicklungen in Ost und West auseinandersetzt. Mit Daniel Brühl und Katrin Sass ist das mit Spannung erwartete Projekt überdies bestens besetzt.“ (Blickpunkt:Film) Atlantis, CinemaxX, CinemaxX OL

Grabgeflüster Großbritannien 2002, R: Nick Hurran, Brenda Blethyn, Alfred Molina / Originalfassung mit Untertiteln

„Der deutsche Titel des Films, ‚Grabgeflüster‘, soll sicher nicht von ungefähr an die erfolgreiche Kiffer-Komödie ‚Grasgeflüster‘ erinnern (in der die Darstellerin der Betty, Brenda Blethyn, übrigens auch mitspielte). Aber der Titel allein macht eine Komödie noch nicht komisch. Genauso wenig wie das Etikett ‚schwarzer Humor‘, das dieser Streifen allzu demonstrativ trägt. Regisseur Nick Hurran und Drehbuchautor Frederick Ponzlov scheinen sich darauf verlassen zu haben, dass eine Parodie der Themen Tod und Bestattung automatisch komisch wirkt. Aber die Rechnung geht nicht auf: ‚Grabgeflüster‘ verlässt mit seinen Gags nur selten das Niveau von Pennälerwitzen. Doch der Reiz der Tabuverletzung erschöpft sich im jugendlichen Alter schnell, und genauso dürfte es vielen Zuschauern auch in diesem Film gehen.“ (Ricore Medien) Atlantis

H

Hero Hongkong/China 2002, R: Zhang Yimou, D: Jet Li, Maggie Cheung

„Am Hof des Königs von Qin schildert ein namenloser Krieger, wie er die drei gefährlichsten Feinde des Herrschers getötet hat. Handwerklich brillante Heldensaga aus der Zeit der chinesischen Reichsgründung im 3. Jahrhundert v. Chr., deren opulent-opernhafte Inszenierung einen Höhepunkt des Martial-Arts-Genres markiert. Eine traumhafte Bilderorgie voller filmischer Einfälle, Witz und Stilisierungen, deren Botschaft insofern strittig ist, als die Fabel sowohl als Kotau vor den derzeitigen Machthabern als auch als Plädoyer für Widerstand und Selbstbehauptung gelesen werden kann.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Cinemaxx OL

Der Herr der Ringe – Die zwei Türme USA 2002, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian Mckellen

„Die Zeit der lauschigen Lagerfeuerromantik ist nun endgültig passé. In ‚Die zwei Türme‘ wird gekämpft bis zur Erschöpfung. Besonders Aragon, Elb Legolas und Zwerg Gimli hetzen von einer Schlacht in die nächste. Das ist kein Fantasy-Abenteuer mehr, das ist ein Kriegsfilm im mittelalterlichen Flair mit zahlreichen fantastischen Fabelwesen. “ (film.de) City (auch OV)

The Hours USA 2002, R: Stephen Daldry, D: Nicole Kidman, Meryl Streep, Julianne Moore

Manche Romane sind Fortschreibungen von anderen Romanen, genauso wie Filme von Büchern gezeugt werden. Beides ist bei „The Hours“ der Fall, und dennoch riecht der Film nie nach Literaturverfilmung. Der britische Autor Michael Cunningham veröffentlichte 1998 seinen gleichnamigen Roman, der auf dem Buch „Mrs Dalloway“ von Virginia Woolfe und deren Leben aufbaute. Er erzählt von drei Frauen, drei Zeiten, drei Orten. Drei Geschichten, die thematisch nicht nur durch Mrs. Woolfes Buch miteinander verbunden sind Die grosse Überraschung bei „The Hours“ ist, dass dies, obwohl alle Geschichten von Krankheit und Selbstmord handeln, alles andere als ein deprimierender Film ist. Das liegt zum einen an der kunstvollen Art, mit der die Erzählstränge ineinander verwoben wurden. Und Nicole Kidman wagt in der Rolle von Virginia Woolfe als Schauspielerin wirklich etwas. Und dies nicht nur, weil sie sich mit einer Latexnase hässlich gemacht hat, um der Autorin ähnlicher zu sehen. Wenn ihre Virginia Woolf um ihre seelische Gesundheit und um ihren Roman kämpft, dann tut sie dies linkisch, sanftmütig, aber auch mit einer bewundernswerten Kraft, die tatsächlich die grosse Schriftstellerin erahnen lässt. (hip) Atlantis, Apollo BHV

How to loose a guy in 10 days USA 2002, R: Donald Petrie, D: Kate Hudson, Matthew McConaughey

Originaltitel und -fassung von ‚Wie werde ich ihn los – in 10 Tagen‘. Kurzkritik siehe dort. CinemaxX

Die 120 Tage von Sodom Italien 1975, R: Pier Paolo Pasolini, D: Paolo Bonicelli, Giorgio Cataldi

“Pasolinis letzter Film vor seiner brutalen Ermordung mag heute wie eine gespenstische Prophetie seines eigenen Todes erscheinen, aber er ist dennoch unbestreitbar ein durch und durch anrüchiges Werk. Pasolini versetzte De Sades Geschichte in Mussolinis faschistische Republik von 1944 und zeigt mit einem mitleidslosen Blick die systematische Demütigung und Folter von schönen, jungen Knaben und Mädchen, die von sadistischen Angehörigen der höheren Klassen in einer feudalen Villa getrieben wurden. Es ist SEHR anstrengend, die 117 Minuten des Films durchzustehen, und er bietet keinerlei neue Einsichten über Macht, Politik, Geschichte oder Sexualität. Widerlich!“ (Time Out) Cinema

J

Johnny English Großbritannien 2003, R: Peter Howitt, D: Rowan Atkinson, John Malkovich

„Johnny English ist ein englischer, schusseliger Diplomat - und dem berühmtesten und gefährlichsten Agenten der britischen Krone wie aus dem Gesicht geschnitten. Das hat Folgen: Völlig unbeabsichtigt verhindert er die diabolischen Pläne eines höchst gefährlichen Bösewichts. In gekonnter Manier treibt Rowan ‚Mr. Bean‘ Atkinson in seinem zweiten ‚Katastrophenfilm‘ erneut alles und jeden auf die Palme - diesmal in Gestalt des gefährlichsten Geheimagenten Englands seit 007 und Austin Powers.“ Cinemaxx, CineStar, CinemaxX OL, CinemaxX DEL

K

Kangaroo Jack USA/Australien 2003, R: David McNally, D: Jerry O‘Connell, Anthony Anderson

„Wer auf rappende Beuteltiere steht und Kamelen mit Verdauungsproblemen etwas abgewinnen kann, ist bei ‚Kangaroo Jack‘ an der richtigen Adresse - auch wenn selbst Zuschauer, deren Humor angesprochen wird, von der peinlichen Inszenierung und dem abwesenden Ideenwert angeödet sein dürften. „‚Kangaroo Jack‘ ist Unterhaltung der ganz seichten Sorte, naiv und ohne jedes Tempo. (filmspiegel) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Lichtspielhaus DEL, Passage BHV

Der kleine Vampir Deutschland/Niederlande/USA 2000, R: Uli Edel, D: Jonathan Lipnicki, Alice Krige, Richard E. Grant

“Uli Edels phantastischer Kinderfilm basiert auf der bereits zweimal adaptierten Vorlage von Angela Sommer-Bodenburg. Mit viel Humor, Tempo und herausragenden Effekten eignet sich die deutsch-amerikanische Produktion für einen spannenden Kinobesuch. Für die sympathische Vampirfreundschaft hat Edel eine gute Besetzung und mit einer blutsaugenden Kuhherde eine tierische Pointe gefunden.“ (film.de) Schauburg

L

Lampedusa Italien/Frankreich 2002, R: Emanuele Crialese, D: Valeria Golino, Vincenzo Amato

„Ein Märchen ist Emmanuele Crialeses Film ‚Lampedusa‘ geworden, eine filmische Hymne auf die Schönheit des Lichts, der Farben und Bewegungsformen, mit denen sich die Menschen zwischen den Kontrasten der kleinen Insel zwischen Sizilien und Tunesien bewegen. Die Insellegende von einer ‚verrückten‘ Frau, die in den Selbstmord getrieben wurde und wieder auferstand, inspirierte ihn zu diesem Film mit intensiven Bildern um die schöne, ‚verrückte‘ Grazia, ihren hilflosen Mann Pietro und die Kinder Marinella, Filippo und Pasquale, der das Drama der Mutter schließlich zur erlösenden Wendung führt.“ (taz)

Cinema

Long Walk Home Australien, Großbritannien 2002, R: Philipp Noyce, D: Evelyn Sampi, Laura Monaghan

“Es stinkt zum Himmel. Ein Polizist kommt mit dem Auto vorgefahren, entreißt drei kleine Mädchen den Armen ihrer Mütter, pfercht sie auf den Rücksitz und schafft sie in ein Heim. So geschehen in Australien 1931. Die Mädchen sind Mischlingskinder, und ein übereifriger Beamter will, dass sie in Heimen zu Dienstboten der Weißen erzogen werden. Die drei Mädchen finden sich mit ihrem Schicksal nicht ab und fliehen. Den Weg nach Hause kennen sie nicht, wissen nur, dass ihre Mütter am Zaun leben, der damals den Kontinent durchzog, als Schutz gegen die Kaninchenplage. 1500 Meilen trennen sie von ihren Familien, und ein Fährtensucher verfolgt sie. Der australische Regisseur Phillip Noyce erzählt in seinem Film die Geschichte der Flucht der Mädchen und die ihrer bornierten Häscher. Die Landschaft der australischen Wüste ist neben den Mädchen ein Hauptdarsteller in diesem sehenswerten Film, der für Australier zugleich ein Stück Vergangenheitsbewältigung darstellt.“ (Abendblatt) Gondel, Casablanca OL

M

Matrix USA 1999, R: Andy & Larry Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

“Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte, plündert ,Alien‘ genauso wie ,Strange Days‘: Die Welt wird von den Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City

Matrix Reloaded USA 2003, R: Andy & Larry Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Manchmal werden Filme zu Opfern ihres eigenen Erfolges - wie sich am zweiten Teil der ‚Matrix‘-Trilogie, ‚Matrix Reloaded‘, überdeutlich ablesen lässt. Das von den Brüdern Larry und Andy Wachowski inszenierte Original kam vor vier Jahren einer Neudefinition des Actionkinos gleich. Die Zeitlupentricks des Films wurden mannigfaltig kopiert (‚Tiger and Dragon‘) oder karikiert (‚Shrek‘), die Erwartungen an die Fortsetzungen ‚Matrix Reloaded‘ und ‚Matrix Revolutions‘ (Start: 6. November) stiegen ins Unermessliche. ‚Matrix Reloaded‘ ist explosiver und dynamischer als sein Vorgänger, doch in die Cybersaga mischen sich zuweilen Längen. Richtig Fahrt nimmt der Film erst auf, als eine knapp viertelstündige Verfolgungsjagd auf der Autobahn beginnt. Von allen Gesetzen der Physik befreit, rast die Kamera auf Stoßstangenhöhe über den Asphalt, wechselt in die Vogelperspektive und zurück, taucht unter Trucks hindurch und scheint am Auspuff von Trinitys Motorrad förmlich zu kleben. Es sind Momente wie dieser, in denen der Film die grandiose visuelle Wucht des Originals entfaltet und hinter sich lässt wie ein Ferrari ein Smart-Mobil.“ (Cinema) CinemaxX (auch OV), CineStar, Aladin BHV, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Lichtspielhaus DEL, Passage BHV, Wall-Lichtspiele OL

Montag Morgen (Lundi matin) Frankreich/Italien 2002, R: Otar Iosseliani, D: Jacques Bidou, Anne Kravz-Tarnavsky / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein in der französischen Provinz lebender Fabrikarbeiter bricht aus der Routine seines Lebens aus und begibt sich auf Reisen. In Venedig freundet er sich mit einem gleichaltrigen Mann an, kehrt aber, nachdem er gesehen hat, dass dessen Alltag ähnlich dem seinen verläuft, acht Monate später nach Hause zurück. Melancholische zivilisationskritische Komödie, die sich mit skurrilen und grotesken Momenten gegen jeden Anflug von Depressivität aufbäumt und ein Hohelied auf Freiheit und Individualismus anstimmt. Reich an Bezügen zu früheren Filmen des Regisseurs, überzeugt der Film durch die impressionistische Inszenierung und eine entdeckungsfreudige Kamera, die Menschen und Dinge sowohl konkret als auch gleichnishaft zeigt.“ (filmdienst) Atlantis

My Big Fat Greek Wedding - Hochzeit auf Griechisch USA 2002, R: Joel Zwick, D: Nia Vardalos, John Corbett

„Die 30-jährige in Chicago lebende Griechin Toula will mehr vom Leben, als ihr Vater und die Tradition verlangen. Nachdem sie, unterstützt von ihrer Mutter, nach einer Weiterbildung das Reisebüro ihrer Tante übernimmt, trifft sie hier auf den Englischlehrer Ian. Doch bis beide eine normale Beziehung führen können, muss Toulas Vater erst Ian und Ian Toulas griechische Großfamilie akzeptieren.“ (Blickpunkt: Film) „Ein absolut Griechen feindlicher Film.“ (Harald Schmidt)

City

N

Nirgendwo in Afrika Deutschland 2001, R: Caroline Link, D: JulianeKöhler, Matthias Habich

Wiederaufführung zum Oscarerfolg: „Ein jüdischer Anwalt übernimmt 1938 die Stelle eines Verwalters auf einer verwahrlosten Farm in Kenia. Während sich seine Frau nur allmählich an die unbequemen Lebensumstände gewöhnen kann, blüht die schüchterne Tochter schnell auf. Der einfühlsam inszenierte, ausgesprochen unterhaltsame Film profitiert von wohltemperierten Landschaftsaufnahmen, flotter Dramaturgie, einfühlsamer Musik und einer entschlossenen Kamera- und Schnittführung.“ (filmdienst) City, Lichtspiel DEL

O

Old School USA 2003, R: Todd Phillips, D: Luke Wilson, Will Ferrell

„Ein beziehungsgeschädigter Jungunternehmer mietet ein Häuschen auf einem Campus. Während er sich nach Ruhe sehnt, ergreifen seine beiden verheirateten Freunde die Gelegenheit, um auf dem College-Gelände einen Partyhort zu installieren. Aberwitziges, mit Genrekonventionen spielendes Versatzstück-Kino, das die Vereinigung von derbem Slapstick mit wortdominiertenm Erwachsenenhumor versucht.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Apollo BHV

P

Palästinensische Kurzfilme Palästina, USU & Österreich 2000, 2001, R: Falafel Daddy Kollektiv, Tawfik Abu Wael, Sobhi al-Zobaid, Nabila Irshaid, Annemarie Kattan Jacir / Originalfassungen mit englischen Untertiteln

Fünf ganz verschiedene Kurzfilme von Palästinensern, wie man schon an Titeln wie „Palestine is waiting“, “Diary of a male whore“ oder „The Satellite Shooters“ erkennen kann. Kino 46

Pippi Langstrumpf Schweden/Deutschland 1968, R: Olle Hellbom, D: Inger Nielson, Margot Trogger

„Sie ist und bleibt das tollste Girlie aller Zeiten, und deshalb kann man es nur unterstützen, wenn immer wieder neue Generationen durch sie im Kinderkino auf den richtigen, antiautoritären Weg gebracht werden.“ (hip) Kino 46

R

Reine Nervensache 2 USA 2002, R: Harold Ramis, D; Robert de Niro, Nilly Crystal

“Ein Mafia-Boss in der Schaffenskrise sucht unter Lebensgefahr Zuflucht in der Psychiatrie und wird ausgerechnet von dem Arzt behandelt, der ihn schon Jahre zuvor therapierte. Fortsetzung einer Erfolgskomödie, die zwar die gleichen Hauptdarsteller aufbieten kann, aber weit weniger Witz. Müder Aufguss mit spärlichen Gags, der bestenfalls den filmischen Niedergang der italienischen Mafia zur Schießbuden-Figur fortschreibt.“ (filmdienst) City

Der Ring des Buddha Deutschland/Schweiz 2000, R: Jochen Breitenbach

„Dokumentarfilm über einen Schweizer Geologen, der in den 50er-Jahren als erster Europäer durch Nepal reisen durfte, um es zu vermessen. Während der echte Toni Hagen das Land nun erneut bereist, um einen alten Freund zu suchen, illustrieren Rückblenden die Ereignisse von damals. Betulich-didaktisches Werk im Stil alter ethnografischer und didaktischer Filme, das in Dialogform nutzlos-gelehriges Detailwissen offenbart, aber weder Interessantes über Land und Leute von Nepal noch über den selbstherrlichen Erzähler zu berichten weiß.“ (filmdienst) Cinema

S

Das Sams Deutschland 2001, R: Ben Verborg, D: Christine Urspruch, Ulrich Noethen

“Herr Taschenbier duckt sich durchs Leben, bis ihm eines Samstags das Sams begegnet und seinen Alltag durcheinander wirbelt. Die Erstverfilmung der beliebten Kinderbücher Paul Maars ist ein dem magischen kindlichen Weltbild sensibel angepasster Familienfilm.“

(Blickpunkt: Film) City

Solino Deutschland 2002, R: Fatih Akins, D: Moritz Bleibtreu, Barnaby Metschurat

“‘Solino‘, der neue Film des Hamburg-Altona-Türken Fatih Akin, ist eine dramatische Komödie über die südländischen Einwanderer der ersten und zweiten Generation. Akin, selbst ein Einwandererkind, und ,Gloomy Sunday‘-Autorin Ruth Thoma verdichten unzählige gebrochene Gastarbeiter-Biografien zu einem bewegenden, zwanzig Jahre überspannenden Familienepos.“ (Cinema) City

Sophiiie! Deutschland 2002, R: Michael Hoffman, D: Katharina Schüttler, Alexander Beyer

„Eine junge schwangere Frau kommt mit ihrer Lebenssituation nicht klar und stürzt sich in eine nächtliche Großstadt-Odyssee, um in körperlichen Exzessen ihre seelische Notlage zu kompensieren. Provokationen und Streitereien, Vergewaltigungen, Prügeleien, heftigste Alkohol- und andere Exzesse bestimmen die Stunden, die keine Erlösung bringen. Eine drastische, ganz von der Intensität und Überzeugungskraft der Hauptdarstellerin geprägte Fallstudie, die sich der Gefahr aussetzt, in Naivität und koketter Larmoyanz zu versinken, im nächsten Moment aber durch intensive und beklemmende Momente seelischer Verzweiflung betroffen macht.“ (filmdienst) Schauburg

Stammheim Deutschland 1985, R: Reinhart Hauff, D: Ulrich Tukur, Ulrich Pleitgen

„Anhand der Gerichtsprotokolle dramatisch aufbereitete Rekonstruktion des Stammheimer Prozesses (1975 - 1977) gegen die Baader-Meinhof-Bande, die unter dem Namen Rote Armee Fraktion (RAF) mit Terroranschlägen gesellschaftliche und politische Änderungen in der BRD erzwingen wollte. Der Film will bewusst machen, dass die Freiheit nicht nur von radikalen Gegnern des Staates, sondern auch von jenen, die sie so heftig zu schützen trachten, bedroht ist. Obwohl ‚Stammheim‘ notwendigerweise verkürzt und vereinfacht und für das Verständnis des Geschehens wichtige Hintergründe nicht mitliefert, bietet dieses Werk eine zum Nachdenken anregende Auseinandersetzung mit einem düsteren und noch kaum bewältigten Kapitel jüngerer deutscher Geschichte.“ (Zoom) Kino 46

Star Trek: Nemesis USA 2002, R: Stuart Baird, D: Patrick Stewart, Brent Spiner

„Der zehnte Leinwandausflug der Enterprise geht auf ein gemeinsames Drehbuch des beliebten Serien-Darstellers Brent Spiner und des selbsternannten Trekkies John Logan zurück. Sie bilden ein typisches ,Star Trek‘-Gerüst aus Bedrohung der Erde, Action und Philosophie. Doch unsere Helden sind müde geworden und merklich in die Jahre gekommen.“ (film.de) City

Der stille Amerikaner USA 2002, R: Philip Noyce, D: Michael Caine, Brendan Fraser

„Sowohl brisanter Politthriller als auch dramatisch-poetische Liebesgeschichte erzählt ‚Der stille Amerikaner‘ von geheimnisvollen, exotischen Welten, die Fremde aus dem Westen zu verstehen glauben und meinen, nach ihrem Modell zum Besseren verändern zu müssen. Als Zyniker, der Mitgefühl und Engagement in sich wieder entdeckt, brilliert Michael Caine, der für diese Rolle eine Oscar-Nominierung als Bester Darsteller erhielt.“ (Cinema-arthouse) Schauburg, Casablanca OL

T

Der Teufel möglicherweise Frankreich/Deutschland 1977, R: Robert Bresson, D: Antoine Monnierr, Tina Irissari

„Bressons Film handelt von der universellen Zerstörung der Welt im Namen des Fortschritts, er wendet sich kompromisslos gegen das Bündnis aller Ordnungsmächte mit dem Ziel, den Menschen im Sinne einer Akzeptierung des Übels zu beeinflussen. Die Regierungen, die Wissenschaften und die Kirche haben versagt. Der einsame Selbstmord des Anti-Helden Charles, der sich jedem Engagement verweigert und dessen Krankheit darin besteht, dass er klar sieht, erscheint als die Vorwegnahme eines millionenfachen Mordes. Ein anspruchsvoller Film, der beim Beschauer zur verständnisvollen Begleitung voraussetzt.“ (Alfred Schantz) Kino 46

Titus USA/Italien 1999, R: Julie Taymor, R: Anthony Hopkins, Jessica Lange / Originalfassung mit Untertiteln

„Viele sehen Titus Andronicus als Shakespeares schlechtestes Werk an. Diese blutrünstige Tragödie voller schurkischer Helden und endloser Rache scheint kaum der Stoff für ein großes Kino-Regiedebüt zu sein. Und doch hat sich Julie Taymor (‚Frida‘) mit ‚Titus‘ kopfüber ins Filmemachen gestürzt. Herausgekommen ist eine spektakuläre Adaption, der es tatsächlich gelingt, noch Schönheit und Humor in diesem Blutbad zu finden. Taymor, die für ihre Broadway-Produktion von ‚König der Löwen‘ einen Tony gewann, bringt ihr ganzes Gespür für die Bühne ins Spiel: Die Armeen sind hervorragend choreografiert, Blut wird so schaurig schön vergossen, dass es kaum wahr zu sein scheint, und die Charaktere sind in einer symbolischen Kombination aus altrömischen Gewändern und Kleidung aus dem 20. Jahrhundert kostümiert. Bei jeder Gelegenheit blitzt schwarzer Humor hervor, der selbst den schrecklichsten Momenten eine Art Karnevalsflair verleiht. Die herausragende schauspielerische Leistung von Hopkins (dessen verrückter Titus vielfach an Hannibal Lecter erinnert) und den Nebendarstellern macht diesen endlosen Verrat nur noch glaubhafter.“ (Claire Campbell) Kino 46

V

Verloren im Irak Iran 2002, R: Bahman Ghobadi, D: Shabab Ebrahimi, Alahmorad Rashtiani

„Kurdistan Ende der achtziger Jahre, verschneites Hochgebirge im irakisch-iranischen Grenzgebiet, Zeltlager voller Frauen und Kinder, die sich vor Saddam Husseins Giftgas-Angriffen in die Einöde gerettet haben, und Massengräber, in denen die Männer liegen: Schreiendes Elend, wohin man schaut - und doch gelingt es dem iranisch-kurdischen Regisseur Bahman Ghobadi, 33, mit Poesie und skurrilem Witz, mit Tanz und Gesang dagegenzuhalten. Er erzählt schlicht und geduldig von einem berühmten alten Volkssänger, der mit seinen beiden erwachsenen Söhnen (alle drei auf einem Motorrad) aus Iran zu einer Fahrt in die Camps jenseits der Grenze aufbricht, um seine unvergessene Ex-Frau, ebenfalls eine Sängerin, wiederzufinden. On the road vermischt sich sehr fremdartig das Realistische mit dem Lyrisch-Metaphorischen, am Ende verbindet es sich zu einer Feier kurdischer Überlebenskraft und Vitalität.“ (Der Spiegel) Atlantis

Verrückt nach Paris Bremen 2001, R: Eike Besuden, Pago Balke, D: Paula Kleine, Wolfang Göttsch, Frank Grabski, Dominique Horwitz

„Verrückt nach Paris“ ist ein Spielfilm, in dem drei behinderteSchauspielerInnen in den Hauptrollen zu sehen sind, während bekannte professionelle FilmdarstellerInnen wie Dominique Horwitz, Martin Lüttge, Corinna Harfouch und Hella von Sinnen die zweite Geige spielen. (hip) City, Wall-Lichtspiele OL

Die Versuchung des Padre Amaro Mexiko/Spanien 2002, R: Carlos Carrera, D: Gael Garçia Bernal, Sancho Gracia

„Blasphemie! empörte sich die katholische Kirche angesichts von Carlos Carreras rustikalem Liebes-Melodram über die Verfehlungen eines jungen Priesters in einer abgelegenen Dorfgemeinde. Carreras provokante Haltung sowie der Charme von Shooting-Star Gael Garçia Bernal sorgten dafür, dass der größte Skandal der mexikanischen Filmgeschichte auch einen neuen Besucherekord aufstellte und zehn mexikanische Filmpreise gewann.“ (tip) Schauburg

W

Das weiße Rauschen Deutschland 2001, R: Hans Weingartner, D: Daniel Brühl, Anabelle Lachatte

“Die Aufzeichnung eines Wahns: In seinem Regiedebüt folgt Hans Weingartner dem jungen Lukas, der unaufhaltsam in paranoide Halluzinationen abdriftet. Großstadtstress, Drogen, eine verpatzte Liebesgeschichte - ,Das weiße Rauschen‘ sucht keine Gründe für das Ausrasten seines Helden, sondern beobachtet ihn. Gedreht mit digitaler Kamera, entwickelt dieser Film eine Unmittelbarkeit und einen Sog, der dem Zuschauer das Gefühl vermittelt, geradezu ,live‘ bei der Entstehung einer Schizophrenie dabei zu sein.“ (tip) City

Wie werde ich ihn los – in 10 Tagen USA 2002, R: Donald Petrie, D: Kate Hudson, Matthew McConaughey

„Ein Werbefachmann muss binnen zehn Tagen eine Geliebte für sich gewinnen, um den Auftrag für eine Werbekampagne zu bekommen, während eine Journalistin Feldstudien für einen Artikel betreibt. In einer Bar lernen sich die beiden kennen, ohne zu ahnen, dass ihr jeweiliger Beweggrund dafür zunächst kaum auf Sympathie und Zuneigung fußt. Eine weitgehend geglückte Komödie“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL (auch Originalversion)

Die Wutprobe USA 2003, R: Peter Segal, D: Adam Sandler, Jack Nicholson

„Der außerordentlich friedliebende Dave Buznik gerät an Bord eines Flugzeugs unfreiwillig in einen Streit mit dem Kabinenpersonal und wird in Folge dessen zu einer Wuttherapie verdonnert, bei der ihm ausgerechnet der scheinbar völlig verrückte Dr. Buddy Rydell, der sein Temperament selbst nicht zügeln kann, helfen soll. Superstar Jack Nicholson und Top-Komiker Adam Sandler laufen als ungleiches Paar wider Willen in einer wunderbar verrückten Komödie von Peter Segal zu Höchstform auf. Die effektive Mischung aus ‚Besser geht‘s nicht‘ und ‚Punch-Drunk Love‘ ist zwar selten ein Film wie aus einem Guss, dafür aber eine der wohl witzigsten Sketchparaden der letzten Jahre.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, Lichtspielhaus DEL

X

X-Men II USA 2003, R: Bryan Singer, D: Patrick Stewart, Sir Ian McKellen

„Das mutierte Superheldenteam aus der amerikanischen Comicschmiede Marvel muss sich diesmal mit dem Erzfeind Magneto verbünden, um den verängstigten Präsidenten und die Menschheit vor dem Untergang zu retten. Kennt man den ersten Film oder die Comics nicht, wird einem die emotionale Bindung zu den Muskel bepackten Protagonisten fehlen. Ansonsten gibt‘s ein solides Effektgewitter zu bestaunen, von dem man allerdings nicht allzu viel Originalität erwarten sollte. Singer geht auf Nummer Sicher.“ (tip) CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL, CinemaxX OL