piwik no script img

Archiv-Artikel

Union und SPD feiern Minijobs

Neuregelung in höchsten Tönen gelobt. Ver.di beklagt Verlust von Vollzeitstellen

BERLIN ap ■ Ein Jahr nach Einführung der 400-Euro-Minijobs haben Union und SPD die Neuregelung als Erfolgsgeschichte gelobt. So seien 1,3 Millionen Minijobs entstanden, erklärten die bayerische Sozialministerin Christa Stewens (CSU) und CDU-Arbeitsmarktpolitiker Karl-Josef Laumann gestern in Berlin. SPD-Experte Klaus Brander sprach von einem „Musterbeispiel, Flexibilität und soziale Sicherheit zu verbinden“. Ver.di äußerte sich hingegen kritisch.

Stewens sagte, das von der Union mit ausgehandelte Minijobgesetz sei die einzige erfolgreiche Maßnahme aus den bisherigen Hartz-Reformen. Sie und Laumann räumten allerdings ein, dass die Neuregelung kaum Arbeitslosigkeit beseitigt. Denn 70 Prozent der Jobs werden von Schülern, Studenten und Rentnern ausgeübt.

Ver.di hingegen kritisierte, es sei ungeheuerlich, dass bei der Union gefeiert werde, wenn durch Minijobs massenhaft Arbeitsplätze abgebaut würden. Allein 2003 seien im Einzelhandel 227.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze abgebaut und durch 176.000 Minijobs ersetzt worden.