: medienticker
Prinzessin Diana kann auch sieben Jahre nach ihrem Tod noch schocken. Großbritannien tobt, weil der US-Sender CBS Bilder der sterbenden Prinzessin ausgestrahlt hat. Die undeutlichen und grobkörnigen Fotokopien der Schwarzweißfotos hatte sich der Sender von den französischen Ermittlern beschafft, die nach dem Unfall im Pariser Tunnel vor Ort gewesen waren. Di’s Familie ist empört. Ihr Bruder, Lord Spencer, sagte, dies sei Ekel erregend. Die Prinzen Charles, William und Harry kommentierten die von allen Medien als geschmacklos bezeichneten Aufnahmen bisher nicht.
Mohammed Fayed, der Harrods-Besitzer, dessen verstorbener Sohn Dodi bis zu ihrem Tod an der Seite der Lady weilte, fand deutlichere Worte: „Das ist vernichtend für mich sowie für Prinz William und Prinz Harry.“ Nackte Geldgier habe den Sender getrieben. Außerdem warf er dem britischen Geheimdienst erneut vor, die Prinzessin und seinen Sohn Dodi ermordet zu haben. Keinesfalls habe es sich um einen Unfall gehandelt. Für die französische Justiz hingegen steht fest, dass Chauffeur Henri Paul betrunken und viel zu schnell gefahren war.
In ungewohnter Eintracht und Zurückhaltung hatten sich die britischen Boulevard-Blätter bereits im Vorfeld darauf verständigt, keine Aufnahmen zu zeigen. Die deutschen Medien sehen sich vom Deutschen Journalistenverband (DJV) gewarnt, Fotos der sterbenden Prinzessin zu veröffentlichen. Eine Veröffentlichung sei nicht vereinbar mit einem „verantwortungsbewussten Journalismus“ und verstoße „eindeutig gegen den Pressecodex“, sagte Michael Konken, Vorsitzender des DJV.
(dpa/afp)