Der Ex-Genosse

Norbert Rüther (53) galt als der starke Mann der Kölner Genossen. Er war Chef der SPD-Ratsfraktion, Landtagsabgeordneter und Mitglied des Präsidiums der NRW-SPD – bis er am 4. März 2002 über seine Anwälte mitteilen ließ, dass er von allen Ämtern und Parteifunktionen zurück- und aus der SPD austreten werde. Zum Verhängnis geworden waren ihm illegale Parteispenden – auch von Trienekens und Steinmüller – in Höhe von rund 830.000 Mark, die R. in den 90ern für die SPD gesammelt hatte. Der Großteil dieser „Dankeschön-Spenden“ – das System hatte R. von seinen Vorgängern übernommen – wurde mittels fingierter Spendenquittungen in die Parteikasse geschleust. Die SPD-Schwarzgeldpraxis ist allerdings nicht Bestandteil dieses Prozesses. Die hier gegen ihn erhobenen Vorwürfe hat R., der heute wieder als Psychiater arbeitet, stets vehement zurückgewiesen. PAB