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Archiv-Artikel

Geißler geißelt Asylpraxis

Von pab

KÖLN epd/taz ■ Von Beschneidung bedrohte Frauen müssen nach Ansicht des CDU-Politikers Heiner Geißler in der Bundesrepublik Asyl erhalten. Der frühere Bundesfamilienminister kritisierte am Wochenende in Köln, dass bisher deutsche Gerichte in den meisten Fällen entsprechende Asylanträge jedoch abgelehnt hätten.

Anlass für Geißlers Kritik war die Verleihung der Georg-Fritze-Gedächtnisgabe an „(I)NTACT“, die „Internationale Aktion gegen die Beschneidung von Mädchen und Frauen e.V.“. In seiner Laudatio beklagte der 74-Jährige ferner, dass bei der Vergabe von Entwicklungshilfegeldern die Geschlechtsverstümmelung keine Rolle spiele. Schätzungen zufolge werden jährlich bei rund zwei Millionen Frauen Genitalverstümmelungen vorgenommen. Zehn bis fünfzehn Prozent der Frauen und Mädchen sterben daran.

Die mit 5.000 Euro dotierte Georg-Fritze-Gedächtnisgabe ist benannt nach dem 1939 gestorbenen Kölner Pfarrer und Nazi-Gegner Georg Fritze. Sie wird alle zwei Jahre vom evangelischen Kirchenkreis Köln-Mitte vergeben an „Menschen und Gruppen, die sich für die Opfer von Diktatur und Gewalt einsetzen“. pab