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Archiv-Artikel

berliner szenen Bauherrentag

An der Autobahn

A 2 Richtung Magdeburg, Abfahrt Netzen. Zum neu eröffneten Massivhauspark in Grebs bei Kloster Lehnin sind es nur ein paar Minuten. Zwei Monate hat es gedauert, bis die sieben Musterhäuser fertig waren, jetzt kommen die ersten Besucher. Zum Bauherrentag. Junge Paare, die Männer mit breitem Nacken und Ohrring, die Frauen mit dunkelroten Strähnchen im Haar. „Lass uns erst mal nach oben gehen.“ Im Schlafzimmer steht ein Tablett mit zwei Kaffeetassen auf dem Bett. An den Türrahmen die Quadratmeterflächen vermerkt. „Kind 1: 14,99 qm“. „Kind 2: 13,46 qm“. Das Modell „Classico“ kostet in der Ausführung mit Satteldach 119.000 Euro. Zwei Waschbecken im Bad, das ist im Preis eingeschlossen, ansonsten gilt: „Über die Ausstattung entscheiden Sie.“ Für die Familien, die Kinder mitgebracht haben, steht eine Hüpfburg auf dem Gelände, alle halbe Stunde kann man sich in einem Zelt, das zweihundert Leute fasst, über die Heizkosten und die Zwei-Liter-Technik informieren, und weil „in Deutschland alle 2,5 Sekunden eingebrochen wird“, hat das Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt das „Gesicherte Haus“ entwickelt. Mögliche Ausbaustufe: „Alarmanlage zur Außenhautabsicherung“.

Ein Pärchen sieht besonders zufrieden aus. „Wir haben uns bereits entschieden“, sagt sie. Die richtigen Dachziegel, das ist ihnen wichtig. Sie kommen aus Schönwalde. „Und da wollen wir auch bleiben.“ Der Heimatverein Grebs bietet Bratwurst und Schmalzbrote an. Später erklärt ein Verkäufer, dass die Musterhäuser noch 30 Jahre zur Besichtung freistehen. Dann sollen sie verkauft werden. „Falls hier jemand wohnen will“, sagt er und zeigt durch eines der Energiespar-Fenster: „So nah an der Autobahn.“ KOLJA MENSING