Bremer hören öffentlich

Gute Quote für Radio Bremen, antizyklischer Erfolg von „ffn“. Und die Akzeptanz des NordwestRadios verlagert sich weiter von Bremen auf Niedersachsen

„Guten Tag, haben Sie gestern Radio gehört? Vielleicht auch ein Programm von Radio Bremen?“ Fast jeder zweite der 1.711 BremerInnen, denen im vergangenen halben Jahr diese Frage per Telefon gestellt wurde, sagte „ja“ – und bescherte dem Sender damit sein bestes Gesamtergebnis in einer Media-Analyse (MA) seit fünf Jahren.

Der größte Beitrag zur 44,6 Prozent-Quote kommt von „Bremen Eins“. Die Welle ist nach wie vor Marktführerin im Land Bremen, legte in der Kategorie „Hörer gestern“ um 2,5 auf 24,9 Prozent zu und überkompensierte damit den leichten Verlust bei „Bremen Vier“, das aktuell 22 Prozent der HörerInnen ab 14 Jahren im Land Bremen erreicht.

3.041 Menschen wurden befragt, um die Akzeptanz des NordwestRadios zu quantifizieren. Im Sendegebiet „Bremen plus nordwestliches Niedersachsen“, für das die von Radio Bremen und NDR zusammen produzierte Kulturwelle konzipiert ist, gaben 0,8 Prozent der Befragten an, „gestern“ das Programm gehört zu haben. Das sind 0,3 Prozent mehr als bei der letzten, vor vier Monaten bekannt gegebenen Erhebung.

Im Land Bremen selbst hat das Nordwest-Radio allerdings verloren. Statt 0,8 hatten nur noch 0,6 Prozent eingeschaltet. Die Welle startete vor anderthalb Jahren als Nachfolgerin von „Radio Bremen Zwei“, das zuletzt zwischen zwei und drei Prozent „Hörer gestern“ gehabt hatte.

Insgesamt jedoch bestätigt die aktuelle MA die Dominanz der Öffentlich-Rechtlichen im Land Bremen. Radio Bremen, NDR und Deutschlandradio erreichen 75 Prozent aller EinwohnerInnen. Unter den Privatsendern liegt „ffn“ vorne, der 50.000 der für die Werbewirtschaft wichtigen „Hörer pro Stunde“ verbuchen konnte. „Hit-Radio Antenne“ überholte „ffn“ zwar im Gesamtschnitt, hatte im Ballungsraum Bremen aber nur 40.000 HörerInnen pro Stunde. „Radio wir von Hier“ läuft stündlich bei durchschnittlich 26.000 Menschen. Henning Bleyl