: Saddams Söhne helfen Bush
Ein guter Tag für den US-Präsidenten: Udai und Kusai Hussein tot, Kommandeur der Republikanischen Garden verhaftet. US-General Sanchez: Keine Zweifel an der Identität der Getöteten. Anschläge auf US-Truppen im Irak reißen nicht ab
BAGDAD afp/rtr/dpa/taz ■ US-Präsident George W. Bush hat den Tod der beiden Söhne Saddam Husseins als großen Erfolg bezeichnet und die internationale Gemeinschaft aufgefordert, sich militärisch und finanziell an der Stabilisierung des Irak zu beteiligen. Der Tod Udai und Kusai Husseins sei Beweis dafür, dass das alte Regime endgültig besiegt sei. Die Karriere von zwei der wichtigsten Handlanger des Regimes sei beendet. Die Erfolgsmeldungen aus dem Irak sind der erste Lichtblick seit Wochen für die in ihrer Glaubwürdigkeit angeschlagene US-Regierung.
Am Dienstag wurden nach US-Angaben die beiden Söhne Saddam Husseins, Udai und Kusai, in einer Villa im nordirakischen Mossul getötet. Gestern fassten die US-Truppen darüber hinaus auch den Kommandeur der Republikanischen Garden, Barsan Abdel Ghafur Sulaiman Madschid al-Tikriti.
Saddam Husseins Söhne hatten keine Chance. US-Soldaten feuerten zehn Panzerabwehrraketen auf das Haus des lokalen Stammeschefs und Geschäftsmanns Nawaf Mohammed al-Saidan ab, in dem sich die beiden aufhielten. Einigen Berichten zufolge hatte Saidan, der selbst verhaftet wurde, dem US-Militär den Aufenthaltsort verraten. Es gibt auch Vermutungen, wonach sich Saddam Hussein selbst dort aufgehalten, das Haus aber frühzeitig verlassen habe.
„Wir haben keinen Zweifel daran, dass wir die Leichen von Udai und Kusai haben“, sagte US-Generalleutnant Ricardo Sanchez gestern in Bagdad. Die US-Regierung will Fotos der Leichen demnächst veröffentlichen, um der irakischen Bevölkerung den Beweis für den Tod der beiden Söhne zu präsentieren. Sanchez’ Angaben zufolge hatte US-Militär Saidans Haus in Mossul umstellt und die beiden aufgefordert, sich zu ergeben. Als sie nicht reagierten, drangen US-Soldaten in das Haus vor und wurden durch Gewehrfeuer aufgehalten. Daraufhin wurde das Haus mit Raketen beschossen. Dabei seien drei Menschen im Haus getötet worden. Anschließend hätten die US-Soldaten das Haus gestürmt und die vierte Person erschossen.
Der US-Zivilverwalter im Irak, Paul Bremer, erklärte, es müsse mit dem Risiko von „Racheangriffen“ gerechnet werden. Mit Udai und Kusai Hussein seien nun aber zwei Mitglieder der ehemaligen irakischen Führungsriege tot, „und es wird nicht lange dauern, bis wir auch ihren Vater kriegen“, betonte er.
Unmittelbar erfüllten sich die Hoffnungen auf mehr Sicherheit für die US-Truppen im Irak nicht. Bei zwei Explosionen im Norden und Westen Iraks wurden mindestens zwei US-Soldaten getötet. Der Fernsehsender al-Arabija strahlte gestern eine Tonbandnachricht aus, in der angeblich Saddam Hussein mit weiteren Anschlägen auf US-Soldaten droht. D.J.
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