Nicht bloß Licht: mehr Sonne!

Selbst im schönsten Sommer haben die wenigsten einen Platz an der Sonne. Wir verbringen drei Viertel unseres Lebens in künstlichem Licht. Aber Sonnenlicht ist wichtig für den menschlichen Biorhythmus und die Gesundheit. Die Firma Spectral hat nun mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt von rund 155.000 Euro einen „Sonnenfänger“ entwickelt, der Büros mit natürlichem Tageslicht beleuchtet und dabei Energie spart.

In die Südwand eines Gebäudes wird ein flaches Fenster integriert, das nicht größer als ein Viertelquadratmeter ist. Das Licht wird entweder auf ein Linsensystem oder auf eine so genannte Lichtleiterplatte konzentriert und gleichmäßig im Raum verteilt. Der Sonnenfänger sieht aus wie eine längliche Bürodeckenlampe.

Dafür, dass zu jeder Tageszeit ausreichend Licht gespendet wird, sorgen Lamellen im Inneren des Systems. Sie werden über einen Sensor und einen kleinen Motor so gesteuert, dass sie sich im Laufe des Tages stets nach der Sonneneinstrahlung richten. Sollte das Tageslicht einmal nicht ausreichen, springt eine herkömmliche Leuchte ein, die in den Sonnenfänger integriert ist.

Ein Vorteil gegenüber herkömmlichen Fenstern: Das natürliche Licht blendet nicht bei der Bildschirmarbeit. Gerade im Sommer werden in Büros die Jalousien herabgelassen, um sich vor Hitze und blendender Sonne zu schützen – und stattdessen Leuchten angeknipst. Hinzu kommt der Energiespareffekt: Im Vergleich zu Büro-Leuchtstoffröhren spart der Sonnenfänger bis zu 102 Kilowattstunden Strom jährlich – so viel, wie ein Kühlschrank in einem Jahr verbraucht. LK