: Die Helden von Suzhou
Sie sind wieder da: Am Montag landeten Georg Skalecki, Hans-Joachim Manske und Konrad Elmshäuser am Bremer Flughafen – das Team, das Bremen zum Weltkulturerbe gemacht hat
Endlich wieder normale Temperaturen. Normaler Regen. Normale Menschen im normalen Bremen. Endlich. Dabei ist an der Weser nichts, wie es noch vor einer Woche war. Wie hat man sie am Bremer Flughafen empfangen? „Freundlich“, sagt Konrad Elmshäuser, Direktor des Staatsarchivs. „Der Zaun hat standgehalten“, sagt Landesdenkmalpfleger Georg Skalecki. Am Montagabend setzte ihr Flugzeug auf der Landebahn des Bremer Flughafens auf. Gleich hinter der Gangway stand – Kulturstaatsrätin Elisabeth Motschmann. Zusammen mit Behörden-Sprecher Helge Rehders, der Fotos machte. Foto um Foto um Foto: Rehders weiß, dass es Momente von diesem Format nur einmal gibt.
Sie sind also wieder bei uns, das Trio, das Team, das Bremen im südchinesischen Suzhou zum Weltkulturerbe gemacht hat. Noch ist ihnen die Anspannung ins Gesicht geschrieben, noch sind die Umarmungen beim Presseempfang im Rathaus flüchtig. Hände werden geschüttelt, eine nach der anderen, ohne dem Gegenüber in die Augen zu sehen. Man merkt: Es waren viele Hände, die Hans-Joachim Manske (im Bild: Mitte), Georg Skalecki (links) und Konrad Elmshäuser (rechts) in der vergangenen Woche schütteln mussten.
Dazu die Hitze, diese verdammte Hitze: ständig über 30 Grad, eine permanent knallende Sonne. Hohe Luftfeuchtigkeit. Und am schlimmsten: „Sie sitzen bei diesen Diskussionen wie auf glühenden Kohlen“, so Skalecki. Der Grund: Deutschland hatte in diesem Jahr keinen Sitz im Welterbe-Komitee, also auch kein Rederecht bei der Debatte darüber, welcher Antrag bei der UNESCO durchgeht und welcher nicht. Die Bremer Delegation durfte also nicht eingreifen in die Beratungen. Ihr Job in Suzhou: Lobbyarbeit. Die Fachleute in den Kaffeepausen überzeugen. Hände schütteln. Und vielleicht bei der Debatte Fragen beantworten, sofern welche gestellt wurden.
Am Donnerstag um 17:05, so Elmshäuser, sei die Debatte über den Bremer Antrag losgegangen. Rathaus und Roland. Das Rathaus, hatten sie vorher immer wieder erläutert, das Rathaus in Bremen muss Weltkulturerbe werden, weil es so entscheidend gewesen sei für die „Entwicklung der Demokratie“. Worauf die Skeptiker in Suzhou locker sagten: „Ein Rathaus haben wir auch.“ Elmshäuser darauf direkt: „Nur in Bremen gibt es ein Rathaus, in dem eine richtige Regierung sitzt, und nicht nur ein Bürgermeister.“ Um 17:41 Ortszeit waren die Skeptiker am Ende. Das Ergebnis: 12 Delegierte für Bremen, 3 dagegen. 8 Enthaltungen.
Sieben Jahre hat Projektleiter Hans-Joachim Manske, der Dienstälteste im Bremer Team, für diesen Erfolg geackert. Erst letztes Jahr gab es eine derbe Niederlage vor der UNESCO in Paris. Daraufhin habe man nachgearbeitet, bis man zuletzt ein „glänzendes Fachgutachten“ hatte. Es gebe eben eine „Risikobereitschaft in dieser Stadt, die da heißt: am Ball bleiben.“ Manske: „Ich bin überglücklich.“ kli