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Archiv-Artikel

wolfgang haney

Die Geschichte einer Sucht

Von TAS

„Sammeln ist für mich die Urhandlung allen Bewahrens“, sagt Wolfgang Haney.

Seit über zwanzig Jahren sammelt der Berliner die „braune Hinterlassenschaft“: Gestapo-Formulare, Essensmarken für Juden, KZ-Binden. „Es gab ja über sechzig verschiedene Judensterne“, sagt er.

In seinen Ordnern spiegeln sich das Grauen der Bürokratie. Und der verdrängte deutsche Antisemitismus. Da Wolfgang Haney an der „Sucht nach Vollständigkeit“ leidet, kommen viele Ausstellungen zum Nationalsozialismus an der Privatsammlung nicht vorbei.

In den vergangenen Jahren hat er die Schau im Wannsee-Haus, Ausstellungen über das Getto Lodz und den Holocaust im Historischen Museum beliefert. Zur Zeit bereitet die Bundeszentrale für politische Bildung eine Wanderausstellung seiner Bestände von judenfeindlichen Postkarten vor. Titel: Abgestempelt. TAS