: Luftangriff auf Falludscha
Mindestens 14 Tote bei US-Beschuss in Irak. Justizminister entgeht Anschlag, Polizeichef von Iskandarija getötet
BAGDAD rtr/ap ■ Bei einem US-Luftangriff auf ein Haus in der irakischen Stadt Falludscha sind nach Angaben von Ärzten gestern mindestens 14 Menschen getötet worden, darunter Frauen und Kinder. Die USA bestätigten, dass es Luftangriffe gab, nannten aber keine Einzelheiten. In der Vergangenheit hatte das US-Militär wiederholt Häuser in der südostirakischen Stadt bombardiert, in denen es Rebellen und ausländische Kämpfer der als al-Qaida-nah geltenden Extremistenorganisation des Jordaniers Abu Mussab al-Sarkawi vermutete.
Die Gruppe um al-Sarkawi hatte sich am Samstag zu zwei Selbstmordanschlägen in Bagdad bekannt. Ein Anschlag zielte im Westen Bagdads auf den Autokonvoi von Justizminister Malik Dohan al-Hassan, der unverletzt blieb. Jedoch wurden fünf seiner Leibwächter getötet und sieben weitere Personen verletzt. Etwa zur gleichen Zeit fiel der Polizeichef der Stadt Iskandarija, Rahim Ali, auf dem Weg zur Arbeit einem Attentat zum Opfer. In Tikrit wurde gestern ein Polizist bei einem Bombenanschlag getötet.
Unterdessen kündigten die Philippinen gestern an, dass die letzten Soldaten ihres Truppenkontingents heute aus dem Irak abgezogen werden sollten. Sie kommen damit der Forderung der Entführer des Philippiners nach, die andernfalls mit dessen Ermordung gedroht hatten. Einige Soldaten der nur wenige Dutzend Mann starken Truppe hatten bereits am Freitag den Irak verlassen. Die Regierung in Manila war wegen ihres Kurses in der Geiselaffäre von den USA hart kritisiert worden.