: Staatsdefizit bald auf Rekordhöhe
BERLIN ap ■ Trotz Konjunkturerholung könnte die Finanzierungslücke im Staatshaushalt dieses Jahr auf den höchsten Wert in der Geschichte der Bundesrepublik steigen. Die Wirtschaftsweisen schätzen das Staatsdefizit laut Financial Times Deutschland in ihrer revidierten Prognose auf „knapp unter 4,0 Prozent“. Die Quote werde in etwa auf dem Niveau des vergangenen Jahres liegen. 2003 lag sie bei 3,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Da die Wirtschaftsleistung aber zunehme, läge der Fehlbetrag in absoluten Zahlen über dem Rekordwert von 82,1 Milliarden Euro des vergangenen Jahres. Finanzminister Hans Eichel (SPD) hatte für 2004 3,3 Prozent nach Brüssel gemeldet. Das Staatsdefizit beschreibt die Lücke zwischen Einnahmen und Ausgaben von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialversicherungen, die in der Regel mittels Krediten aufgefüllt wird. Die Zeitung meldete unter Berufung auf Kreise des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage, der Staatshaushalt profitiere weniger als üblich von der günstigeren Konjunktur. So sei vor allem die schwache Binnennachfrage für die Vergrößerung des Haushaltslochs verantwortlich.