: Rußfilter in Aussicht
Autohersteller wollen Dieselmodelle offenbar doch schon bald umrüsten. Ab 2005 gilt eine neue EU-Abgasnorm
HANNOVER dpa ■ Große Autohersteller in Deutschland bieten von Herbst an verstärkt Dieselmodelle mit Rußpartikelfiltern zur Verringerung des Schadstoffausstoßes an. Damit wollen die Unternehmen teilweise bereits im nächsten Jahr eine von 2005 an geltende europäische Vorschrift erfüllen, die so genannte Abgasnorm EU 4.
Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) hatte die Autoindustrie wiederholt aufgefordert, Filter in Dieselfahrzeuge einzubauen. Die Hersteller zeigten sich in Sachen Filter „verstockt“, hatte Trittin moniert. Forderungen aus der Koalition, andernfalls die Dieselsteuer zu erhöhen, hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) aber eine Absage erteilt.
Volkswagen will in Kürze erste Dieselmodelle mit Rußfiltern ausstatten, allerdings werden die Autos dadurch teurer. Zur Internationalen Automobilausstellung (IAA) im September will VW einen Rußfilter für den Passat präsentieren. Auch für den neuen Golf 5, der im Oktober in den Handel kommt, wird ein Filter angeboten. Beim Kölner Automobilhersteller Ford soll der Filter ebenfalls in Kürze erhältlich sein. Zur IAA kann der Ford Focus C-Max wahlweise mit Filtersystem ausgestattet werden.
Die Rüsselsheimer Adam Opel AG will 2004 zwei ihrer Dieselmodelle mit Rußpartikelfiltern ausstatten, nämlich den Signum und den Vectra mit 1,9-Liter-Dieselmotoren. Grundsätzlich, so ein Sprecher, versuche Opel, jeglichen Schadstoffausstoß „motorintern“ zu minimieren. Bei größeren Wagen wie dem Signum und Vectra sei das bislang nicht möglich. Daher behelfe man sich mit dem Filter, um die von 2005 an geltende Abgasnorm EU 4 zu erfüllen. DaimlerChrysler kündigte an, ab Oktober Mercedes-Modelle der C- und der E-Klasse mit einem Rußfilter zu einem Aufpreis von 580 Euro anzubieten. Auch BMW will im Laufe des kommenden Jahres einen Rußfilter für Dieselmodelle ins Programm nehmen, um die EU-4-Norm zu erreichen.
Die winzigen Rußpartikel, die durch den Auspuff eines Dieselfahrzeugs in die Luft gelangen, gelten als Krebs erregend. Die Partikel sollen auch Asthma, Kreislaufbeschwerden und Allergien hervorrufen können.