: Bankausschuss vor Teilabschluss
Der Banken-Untersuchungsausschuss hat den Komplex Immobilienfonds so gut wie aufgeklärt. Als Nächstes ist die Berlin Hyp dran, die Klaus Landowsky damals führte
Das Bild des Bankenskandals rundet sich weiter. Der Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der Bankenaffäre steht bei einem der zentralen Komplexe, den Immobilienfonds, kurz vor dem Abschluss. Das erklärte der Ausschussvorsitzende Frank Zimmermann gestern im Anschluss an die erste öffentliche Sitzung des Gremiums nach der Sommerpause. Zuvor waren zwei Manager vernommen worden, die für den Vertrieb der umstrittenen Immobilienfonds der Bankgesellschaft mitverantwortlich waren. Diese – fehlgeschlagenen – Fondsgeschäfte hatten den mehrheitlich landeseigenen Bankkonzern an den Rand des Ruins getrieben. Zur Rettung hatte das Land Berlin rund 1,75 Milliarden Euro in die Bank gesteckt sowie für Immobilienfondsrisiken in Höhe von bis zu 21,6 Milliarden Euro gebürgt.
Die Vernehmung der Manager habe bestätigt, so Zimmermann, dass die Verantwortung für die umstrittenen Fonds bei der höchsten Ebene gelegen habe: bei den Geschäftsleitungen und Aufsichtsräten der Immobilientöchter der Bank. Hier sei über das Auflegen der Fonds entschieden worden, die auf Grund ihrer hohen und marktunüblichen Gewinngarantien große Verluste einfuhren. Allerdings trügen auch die Manager im operativen Geschäft eine Mitverantwortung. Auch das Grünen-Ausschussmitglied Barbara Oesterheld kritisierte: „Jetzt tut jeder so, als sei er nur für seinen Teilbereich verantwortlich gewesen.“
Zuvor hatte eine Fonds-Vertriebsmanagerin bei ihrer Vernehmung vor dem Ausschuss erklärt, sie habe lediglich die Vorgaben der Geschäftsführung ausgeführt. Die einzelnen Immobilien, die in die Fonds aufgenommen wurden, habe sie zudem nicht zu Gesicht bekommen. Sie habe allerdings 1999 das Unternehmen auch deshalb verlassen, weil sie wenig Einfluss auf die Fondsimmobilien nehmen konnte. Das Geschäft sei „vom grünen Tisch aus“ nicht machbar.
Nach Abschluss der Untersuchungen zum Fonds-Komplex will sich der Ausschuss um die Kreditvergabepraxis der Bankgesellschaftstochter Berlin Hyp kümmern. Deren Chef war der damalige CDU-Landeschef Klaus Landowsky.
Zudem rücke auch das „Paralleluniversum der Herrn Schoeps“ in den Blickpunkt, so Zimmermann. Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass der Chef der Immobilientochter, Manfred Schoeps, für weiteren Schaden bei der Bank verantwortlich sein könnte, indem er Immobilien nicht nur für die Bank, sondern auch privat erwarb. Zu klären sei nun, wer dieses Vorgehen in der Bank genehmigt habe. ROT