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Archiv-Artikel

Erstmals Anschlag in Nordirak

Terror gegen die US-Streitkräfte erreicht kurdischen Norden. Drei tote Iraker in Erbil

ERBIL ap/afp/dpa ■ Die Gewalt gegen die US-Streitkräfte hat nun auch den Norden Iraks erreicht. In Erbil brachte ein Selbstmordattentäter vor dem örtlichenSitz des US-Geheimdienstes eine Autobombe zur Detonation. Dabei wurden mindestens drei Iraker getötet, laut Auskunft eines kurdischen Beamten. Mehr als 40 Menschen wurden verletzt.

Die Gegend um Erbil, die Verwaltungshauptstadt des von Kurden kontrollierten irakischen Nordens, galt bislang als die stabilste Region nach dem Sturz von Saddam Hussein. Erbil steht unter der Kontrolle der Demokratischen Partei Kurdistans (DPK) von Massud Barsani. Am Wochenende konnten kurdische Sicherheitskräfte nach eigenen Angaben mehrere Anschläge in Kirkuk sowie in Suleimanija vereiteln. Ziel der Anschläge war demnach auch der Chef der Patriotischen Union Kurdistans (PUK), Dschalal Talabani.

Unter den Verletzten des Selbstmordanschlags vom Dienstagabend in Erbil befanden sich laut US-Armee vier Beamte des militärischen US-Geheimdienstes sowie kurdische Wachleute. Auch mehrere Kinder aus umliegenden Wohnhäusern erlitten Verletzungen. Anwohner übten heftige Kritik an der Niederlassung des US-Geheimdienstes in ihrer Nachbarschaft.

Im Westen von Bagdad starb gestern ein US-Soldat durch die Detonation eines Sprengsatzes, den er entschärfen wollte. Wenige Stunden zuvor war an einer Straße nordöstlich Bagdads ebenfalls eine Bombe explodiert. Dabei wurde ein Soldat getötet.