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Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?

Höhere Gehälter mit höheren Beiträgen versehen, Beamte einbeziehen, andere Vermögenswertebeachten – das ist keine neue „Bürgerversicherung“, sondern eine überfällige Reparatur der alten Sozialversicherung

taz: Was war schlecht in der letzten Woche?

Friedrich Küppersbusch: Bestimmt irgendwas, aber nix in meinem Leben … muss auch erlaubt sein!

Was wird besser in dieser?

Kann so weiter gehen.

Olympia ist vorbei. Sind Sie zufrieden mit der deutschen Mannschaft – medaillen- und dopingmäßig?

Man kann ja wohl schlecht über die DDR-Leistungszucht ablästern und gleichzeitig fünfzehn Jahre danach das Abklingen ihrer Erfolge beweinen. Etwas weniger empirisch die klamme Hoffnung, die unseren hätten weniger Erfolg gehabt, weil sie weniger dopten … aber schön wär’s schon.

Rot-Grün scheint ernst zu machen mit der Bürgerversicherung. Ist es klug, mitten in die Hartz-IV-Aufregung, noch eine neue Reformdebatte zu platzieren?

Wenn schon, denn schon.

Ist die Bürgerversicherung sinnvoll? Ist sie sozial?

Schon der Opfertag für die Pflegeversicherung hätte nicht sein müssen – sagte übrigens Blüm selbst –, wenn man die Beitragsbemessungsgrenzen gerechter bemessen hätte. Höhere Gehälter mit höheren Beiträgen versehen, Beamte einbeziehen, andere Vermögenswerte beachten – das ist keine neue „Bürgerversicherung“, sondern eine überfällige Reparatur der alten Sozialversicherung.

Wird der Streit CDU-Kopfpauschale gegen SPD-Bürgerversicherung, also eher neoliberal gegen eher sozialstaatlich, das Thema der Wahl 2006?

Wäre ein Poker auf die Dummheit der Wähler. Alles, was nicht aus Beiträgen kommt, muss aus Steuern kommen. Wer die Kopfpauschale will und gleichzeitig Steuersenkungen anmahnt, lügt.

Am Sonntag wird Peter Müller im Saarland wohl mit absoluter Mehrheit gewinnen. Weil er so stark ist? Weil Heiko Maas so schwach ist? Oder ist Lafontaine Schuld?

Lafontaine hat Maas zu dem Zeitpunkt den Vortritt gelassen, zu dem die Umfragen der SPD keine Chance mehr einräumten. So doof ist der auch nicht.

Die Anti-Hartz-Proteste treffen die Schröder-SPD, aber nicht die Grünen, obwohl die ebenso dafür verantwortlich sind. Warum?

Schröder macht Kohl-Politik, die Kohl ein Vielfaches an Bürgerprotesten eingetragen hätte. Zum Beispiel angeführt von Oppositionschef Schröder. Es geht ja drum, die erklärte Kernzielgruppe der SPD, die Facharbeiterhaushalte, zu schröpfen. Bei diesem „Wie sag ich’s meinen Kindern“-Spiel stehen die Grünen draußen.

Aber Hartz IV, also die Abschaffung der Arbeitslosenhilfe, trifft auch die Mittelschichtklientel der Grünen. Gibt es dort keine Abstiegsängste? Oder löst die Mittelschicht solche Probleme halt individuell?

Die genuine Täterschaft wird bei der SPD gesehen.

Und was macht Borussia Dortmund?

Niebaum würde immer noch die OB-Wahl hier gewinnen. Die gesammelten restlichen plakatierten Kandidaten in der Stadt kennt eh keiner. FRAGEN: SR

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