WOCHENÜBERSICHT: KONZERT
: Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Rock brummt. Fast will man meinen, dass die Menschen ihr Geld wieder in echte Werte investieren wollen, also in Schweiß, Gitarren und im Zweifelsfall auch in lange Haare. Das Konzert mit The Killers am Samstag in der Max-Schmeling-Halle ist ausverkauft, und ausverkauft ist auch das Konzert mit The Kills am Montag im Postbahnhof. Aber es gibt in dem brummenden Geschäft ja immer genug an Alternativen, wobei die Fuzztones eher so eine sind, die unter der Hand weitergereicht wurde, das aber mit einer großen Begeisterung, die die Band zwar nie auch nur in die Nähe einer Hitparade brachte, ihr als Fan-Kapelle aber allemal eine treue Gefolgschaft sicherte. Und die Fuzztones sind ja selbst gleichfalls Fans, vom schrundigen Garagenrock der Sechziger, dessen Revival sie seit den Achtzigern maßgeblich beförderten. Am Samstag stellt die Band um Rudi Protrudi im Bassy Club ihr neues Album „Horny as Hell“ vor. Omar Rodriguez-Lopez kennt man als den Gitarren-Zwirbler von Mars Volta, die das Unwort Prog-Rock doch wieder halbwegs sagbar gemacht haben, weil sie genug an Wumms in der Musik haben neben den arithmetischen Berechnungen, so ein Sturm & Drang, der auch am Sonntag im Festsaal Kreuzberg beim Konzert der Omar Rodriguez-Lopez Group zu hören sein sollte. Noch mehr Wumms und gar kein Verzetteln mehr: das ist die herausplatzende Musik von Blurt, mit dem zeternden Saxofon von Ted Milton. Ein minimalistischer Punkjazz, heftig die Ohrwatschen verteilend seit 1980, was das Trio auch wieder am Dienstag im Live at Dot macht, und so ein Konzert braucht man zwischendurch einfach für die Katharsis (und dabei rangieren Blurt gleich neben The Fall ganz oben). Und zum Ausblick, kein Rock, keine Gitarren: am nächsten Freitag startet mit MaerzMusik das Festival für allerlei aktuelles Neutönendes, wo man schon seinen Spaß findet.

The Fuzztones: Bassy Club, Sa., 22 Uhr

Rodriguez-Lopez Group: Festsaal Kreuzberg, So., 21 Uhr. 15 €

Blurt, Olaf Rupp: Live at Dot, Di., 21 Uhr. 11 €

MaerzMusik 20.–29. März www.maerzmusik.de