: was macht eigentlich... … Eberhard Diepgen, Peter Strieder und Axel Wallrabenstein?
Die taz berlin
Das hat es noch nie gegeben: Eberhard Diepgen in der taz! Während er in den letzten Jahren seiner Amtszeit der taz nicht einmal mehr Interviews gab, sorgte er gestern sogar für die heutige Ausgabe. Feindliche Übernahme, lautete das Motto. Gekommen sind, gut gelaunt, auch Bausenator Peter Strieder und CDU-Werbeexperte Axel Wallrabenstein, allesamt „Lieblingsfeinde“ der Berlin-Redaktion. An einen 16-Stunden-Tag mit wenig Zeit zum Palavern gewöhnt, gibt Diepgen der Redaktionskonferenz gleich Struktur. „Herr Wallrabenstein, sie sind der Chef hier“, kommandiert Diepgen. Wallrabenstein hat einige PR-Themen im Koffer, aber zunächst keinen Überblick. Kopftuchstreit ist Strieder wichtig, Diepgen will dazu zwei Bilder, nebeneinander gestellt: Kreuzberg und Izmir, „gute Idee“ sagt er immer wieder. Wallrabenstein ringt um Überblick, Strieder will Promis zum Marathon. „Jemand besorgt die Promi-Liste und wir rufen alle an“, Strieder will Lauf-Geständnisse von Kilometer 35. „Das könnt ihr euch sparen“, rät Diepgen, sichtlich beschwingt, als es darum geht, ob man Klaus Landowsky um einen Geburtstagsartikel zu Klaus Wowereits 50stem bittet. Der kommt dann von Frank Steffel, schnell, knapp und per Fax. Schneller ist nur noch Strieder mit dem Kopftuchtext. „Ich hab meine Arbeit abgegeben“, ruft der Senator, „sehr gut“ lobt Wallrabenstein und lässt Strieder zur Grundsteinlegung düsen. Diepgen muss dringend weg, diktiert noch schnell aber Interviewfragen an Senator Thomas Flierl. Zuvor ein kleiner Triumph: Die taz-Redaktion hat den Diepgen-Text, den er vor drei Tagen gemailt hat, verschlampt. „Schön“, findet Diepgen, dass das auch denen passiert, die mit Kritik an der Bürokratie nie sparen. AW FOTOS: D. SCHILKE, AP