USA wollen Taten statt Atom-Gespräche

US-Außenminister zweifelt am Sinn neuer Verhandlungen über Irans Atomprogramm

WASHINGTON rtr ■ Die USA haben skeptisch auf mögliche neue Verhandlungen über Irans Atomprogramm reagiert. In Diplomatenkreisen am Sitz der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien hieß es, die Gespräche sollten die Spannungen mit dem Iran mildern und hätten eine Erneuerung des iranischen Verzichts auf die Anreicherung von Uran zum Ziel.

„Wir sind überzeugt, dass wir genug gesehen haben, dass es nun Zeit für Maßnahmen ist und die IAEA bei ihrem Treffen in der nächsten Woche das Thema an den Sicherheitsrat überweisen sollte“, sagte US-Außenminister Colin Powell. Die USA werfen dem Iran vor, Atomwaffen zu entwickeln. Dazu kann angereichertes Uran genutzt werden. Neben den USA hatten auch Frankreich, Großbritannien und Deutschland den Iran zur besseren Kooperation mit der IAEA aufgefordert. Der UN-Sicherheitsrat kann in dem Konflikt Sanktionen verhängen.

Den Diplomaten zufolge hat IAEA-Chef Mohammed al-Baradei zuvor mit dem Iran unter anderem über ein Ende der Produktion, von Tests und der Bestückung mit Zentrifugen verhandelt, die bei der Urananreicherung eingesetzt werden. Der Iran hat voriges Jahr einen Stopp des Anreicherungsprogramms zugesagt, inzwischen aber den Zentrifugenbau wieder aufgenommen.