: DuMont darf nicht nach Bonn
KÖLN taz ■ Der Kölner Zeitungsverlag M. DuMont Schauberg (MDS) ist mit seinem Versuch gescheitert, nach dem Kölner nun auch den Bonner Zeitungsmarkt zu monopolisieren. Wie das Bundeskartellamt gestern mitteilte, hat es den Einstieg des Kölner Medienunternehmens bei der Bonner Zeitungsdruckerei und Verlagsanstalt H. Neusser GmbH untersagt, die in Bonn den General-Anzeiger herausgibt. „Der Zusammenschluss hätte zur Verstärkung marktbeherrschender Stellungen auf den betroffenen Leser- und Anzeigenmärkten geführt“, urteilten die Wettbewerbshüter.
MDS hatte seine ursprüngliche Absicht, 18,03 Prozent an der Bonner Zeitungsdruckerei zu erwerben, bereits im Vorfeld der Anmeldung auf einen Erwerb von 9,015 Prozent reduziert. Vergebens. „Aufgrund der wirtschaftlichen und wettbewerblichen Interessenlage und der durch die Gesellschafterstellung vermittelten Einsichts- und Informationsrechte führt das Vorhaben jedoch auch bei dieser Anteilshöhe zu einem wettbewerblich erheblichen Einfluss von MDS auf die Bonner Zeitungsdruckerei“, konstatierte das Kartellamt. Zwischen den Beteiligten bestünden darüber hinaus bereits vielfältige wirtschaftliche Verflechtungen, etwa über die gemeinsam beherrschte Bonner Anzeigenblatt GmbH & Co. KG, die im Kernverbreitungsgebiet des General-Anzeiger Anzeigenblätter herausgibt.
Der Bonner General-Anzeiger sei „in großen Teilen seines Verbreitungsgebietes die eindeutig führende Erstzeitung“. Diese Marktstellung würde durch den Zusammenschluss mit dem einzigen aktuellen Wettbewerber Kölner Stadt-Anzeiger/Kölnische Rundschau abgesichert und damit verstärkt. Ebenso würde MDS die marktbeherrschende Stellung des Kölner Stadt-Anzeiger und der Kölnischen Rundschau auf den Leser- und Anzeigenmärkten im Raum Köln durch den Zusammenschluss absichern, so das Bundeskartellamt. Pascal Beucker