Eigenbetrieb k.o. : Der Beamtentrip
Als der BEB-Chef Richard Kluve im Juli suspendiert wurde, bescheinigte ihm auch der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr „fachliche Kompetenz in schwierigen Zeiten“. Seitdem wurden die BEB akribisch durchleuchtet, jede vermeintliche Verfehlung gegen das Beamten- und Haushaltsrecht stand gleich in der Presse. Nur wenige der großen Schlagzeilen haben sich bestätigt – wohl aber der erste Verdacht: Diese gezielte Kampagne soll einen Kopf kosten. Den des BEB-Chefs.
Kommentar vonEva Rhode
Doch sie kostet mehr: Die Vision, dass es in einem Eigenbetrieb darum gehen könnte, etwas anders zu machen. Er soll nur billig sein. Angetreten war Kluve, um einen Bremischen Eigenbetrieb ganz anders zu führen. Die Bremer Entsorgungsbetriebe BEB wollte er zu einem modernen Unternehmen umbauen, in dem motivierte MitarbeiterInnen dienstleistungsorientiert arbeiten und dafür Leistungsanreize erhalten. Seit Jahren lag er mit Senatsbehörden im Clinch darüber, welche Freiheiten das Gesetz einem Eigenbetrieb zugesteht. Immerhin haben die BEB eigene Einnahmen – die Müllgebühren. Solche Eigenbetriebe hat die Stadt wenige. Und die Wirtschaftszahlen weisen Erfolg aus: Im Städtevergleich gehören die Bremer Müllgebühren seit 1996 zu den günstigsten. Bericht S. 22