Bremen ist nicht Bremerhaven

Betreff: „Ein Hafen für Bremen“, taz-bremen vom 21.9.

Wie beruhigend: Bremen braucht seinen (Industrie-)Hafen. Sagen immerhin Herr Holtermann und Herr Gloystein. Und die müssen es wissen. Der eine bezieht für sein Wissen ein bislang zwar öffentlich finanziertes, nichtsdestotrotz aber geheimes Gehalt (Stichwort Transparenz für Managergehälter der Bremischen Gesellschaften), der andere macht sich als Senator sicher auch nicht die größten Sorgen. Schade nur, dass scheinbar da, wo (vermutete) Kompetenz finanziert wird, eher Parolen als Sachkenntnis fröhliche Urständ‘ feiern: Bremen braucht seinen Hafen, weil es ein bremischer Hafen ist. Na Hurra. Dass im Bremer Industriehafen ganz andere Güter- und Ladungsströme verladen werden, als in Bremerhaven, dass in Bremen vor allem Stückgüter von entsprechend spezialisierten Betrieben behandelt werden, dass solche Betriebe womöglich eine besondere Infrastruktur benötigen, dass Bremen vor allem an leistungsfähige Logistik- und Transportleistungen angeschlossen werden muss, dass dazu auch fließender innerstädtischer Verkehr aus den und in die Hafenreviere nötig ist, dass schließlich dieser Industrieverkehr mit dem Verkehrsaufkommen einer Groß- UND Hafenstadt kombiniert werden muss – von alledem kein Wort. Das hatten die PR-Strategen den Herren wohl nicht in die Feder diktiert. Roland Bösker