: Kurei will Hamas zur Ruhe bringen
Palästinas Premier strebt Ende von Terroranschlägen in Israel an. Zwiespältige Reaktion der Militanten und aus Israel. Israels Armee tötet drei Palästinenser
JERUSALEM ap/dpa/epd ■ Palästinas Premier Ahmed Kurei will bereits in den nächsten Tagen Waffenstillstandsverhandlungen mit militanten Untergrundgruppen aufnehmen. Kurei erklärte gestern, die Gespräche würden nach dem heutigen Besuch von Vermittler Omar Suleiman bei Kurei und Palästinenserführer Arafat beginnen. Ägyptens Geheimdienstchef hatte bereits bei der Aushandlung der letzten Waffenruhe geholfen.
Palästinas Außenminister Nabil Schaath berichtete am Samstag, Hamas und der Islamische Dschihad begrüßten eine mögliche Waffenruhe. Sie forderten jedoch Garantien, dass Israel diese dann ebenfalls einhalte. Dagegen schloss der geistige Führer der Hamas, Scheich Ahmed Jassin, eine baldige Beendigung der Anschläge in Israel aus. Offen blieb am Wochenende auch, ob Israel sich im Gegenzug zu einer Waffenstillstandserklärung der palästinensischen Gruppen zu einer Beendigung seiner Militäraktionen in den besetzten Gebieten bereit erklären würde.
Israelische Soldaten haben gestern bei einer Razzia im Gazastreifen zwei Palästinenser erschossen. Die Männer wurden getötet, während die Soldaten die Verfolgungsjagd auf einen der gefährlichsten Heckenschützen in der Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten aufnahmen.
Schon am Samstag hatten israelische Soldaten im Westjordanland einen palästinensischen Jugendlichen erschossen. Palästinensischen Medizinern zufolge feuerten sie nahe Nablus auf Kinder, die Steine warfen.
Papst Johannes Paul II. hat gestern den Bau der Mauer zwischen Israel und dem Westjordanland verurteilt. „Das Heilige Land braucht keine Mauern, sondern Brücken“, sagte er beim Angelusgebet auf dem römischen Petersplatz. Der Papst bezeichnete die Mauer als „Hindernis auf dem Weg zu einem friedlichen Zusammenleben“ zwischen Israelis und Palästinensern.