WOCHENÜBERSICHT: KONZERT
: Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Nach einer internationalen Musikerkonvention müssen sich seit Bachs Tagen alle, die nur irgendwie nach dem Erfolg streben, schon beim großen B anstellen, wie das vorbildlicherweise dann Chuck Berry oder James Brown gemacht haben und auch Bernd Begemann, und das gilt bitte schön gleichfalls für die Bob- (äh, Pop-) und Rockbands, was am vornehmsten von den Beatles unter Beweis gestellt wurde und von den Beach Boys bis hin zu Pete Doherty mit den Babyshambles und den ganzen anderen B-Boys, unter die sich die Butthole Surfers jetzt sogar in der wiedervereinigten Achtzigerjahre-Originalbesetzung mischen. Am Montag definieren sie im Kesselhaus der Kulturbrauerei, welche Exzesse im Alternative-Rock-Segment gerade möglich sind (und wenigstens in die Klammer gesprochen mag in diesem Zusammenhang interessieren, dass sich auch Faith No More reunioniert haben und Mitte Juni auf der Wuhlheide-Bühne spielen werden). Mehr B und mehr US-Rock, mit Black Dice, dem Trash-Noise-Lärmattackendreier, am Dienstag im Festsaal Kreuzberg, während die Black Box Revelation als „frischer Rock aus Belgien“ beworben wird. Das Bemerkenswerte daran aber ist vielleicht weniger Belgien, sondern dass die Band ihren frischen Rock nicht aus den Achtzigern importiert hat mit Postpunk und den sonst gerade notwendigen musikalischen Verweisen, sondern ihn sich fein säuberlich aus den Anfang-Siebziger-Platten kratzte, was so eine Vollfett-Boogie-Stufe zwischen sagen wir mal Status Quo und meinetwegen Led Zeppelin heißt, die man doch auch mal wieder als Referenzmodell mit Gefallen hören kann, am Mittwoch im Magnet. Kein B, weit und breit nicht, bei der monatlichen Island-Showcase am Dienstag im Admiralspalast, mit den Indierockern Reykjavik! und Mammút. Aber die Isländer sind musikalisch bekanntermaßen ja gern etwas eigen.

Butthole Surfers, Freischnauze: Kesselhaus, Mo, 21 Uhr. 25 €

Black Dice, Mi Ami: Festsaal Kreuzberg, Di, 21 Uhr. 13 €

Black Box Revelation: Magnet, Mi, 21 Uhr. 12 €

Reykjavik!, Mammút: Admiralspalast, Di, 21 Uhr, 13 €