: Bauer nur halb erfolgreich
Verlagsgruppe macht Milliardenumsatz, hat aber zweimal das Nachsehen
Die Bauer Verlagsgruppe mit Zeitschriften wie TV Movie, Bravo und Neue Post sieht sich für den härter werdenden Wettbewerb auf dem deutschen Markt gerüstet. Für 2003 werde ein stabiler Außenumsatz von 1,72 Milliarden Euro erwartet, teilte der Verlag am Mittwoch in Hamburg mit. Zum Gewinn des Familienunternehmens wollte sich Verleger Heinz Bauer wie gewohnt nicht äußern. „Meine Familie und Verwandten können bequem von den Ergebnissen leben, die wir im Ausland machen“, sagte er lediglich. Das Auslandsgeschäft steuert mit erwarteten 598 Millionen Euro in 2003 etwas mehr als ein Drittel der Erlöse bei. Bauer publiziert 120 Zeitschriften in 13 Ländern.
Der Verlag stand in diesem Jahr im Zusammenhang mit zwei möglichen Übernahmen – der des Münchner TV-Senders ProSiebenSat.1 und der Berliner Tageszeitung Tagesspiegel – in den Schlagzeilen, kam aber beide Male nicht zum Zuge. „Wir sind offen, wenn sich interessante Erweiterungen durch Zukäufe ergeben sollten“, sagte Bauer zur künftigen Strategie. Zum Poker um den TV-Sender, bei dem Bauer dem US-Medienunternehmer Haim Saban unterlag, sagte der Verleger, dass er seinen Anteil an RTL 2 (31,5 Prozent) nicht wie vom Kartellamt gefordert verkaufen wolle.
Im Zeitschriftenmarkt erwartet die Gruppe einen Verdrängungswettbewerb. Dem Preiswettbewerb bei Frauenzeitschriften konnte sich der Verlag nach Angaben von Geschäftsleiter Manfred Braun nicht entziehen: „50 Cent für eine vollständige Zeitschrift ist wirtschaftlich nicht mehr darstellbar.“ LNO