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Archiv-Artikel

Planungsausflug ins Blaue

Stadtentwicklungsbehörde stellt Ortsumgehung Finkenwerder und Neß-Umfahrung vor

Die Pläne der Stadtentwicklungsbehörde für eine Umfahrung des Airbus-Werksteils auf dem Neß und für das Ende der Ortsumgehung Finkenwerder am heutigen Pistenkopf stoßen bei Anwohnern auf Kritik. Das hat eine Anhörung in der Gesamtschule Finkenwerder gezeigt.

Der Senat möchte die Straße am Neßhauptdeich, die heute von Finkenwerder nach Neuenfelde und Cranz führt und das Airbus-Werksgelände durchschneidet, in einem Bogen östlich um das Werk herumführen – ein Plan, der angesichts der riesigen Haushaltslöcher in der städtischen Kasse auf Unverständnis stieß. „Aber es ist doch schon eine schöne Straße da!“, wunderte sich Jürgen Sill aus Finkenwerder. Nach dem 11. 9. 2001 sollten keine werksfremden Fahrzeuge mehr zwischen den Airbus-Werksteilen durchrollen, antwortete Versammlungsleiter Michael Scheuermann von der Stadtentwicklungsbehörde.

Im übrigen sei seine Behörde gehalten, „die Airbus-Landebahn unter sicherheitsrechtlichen Aspekten zu optimieren“. Denn an sich müsse der Bereich 150 Meter links und rechts von der Landebahnmitte und ab dort in einem Winkel von sieben Grad ansteigend hindernisfrei sein. Die Straße habe nur ausnahmsweise dort bleiben können, wie auch der parallel verlaufende Deich.

Wie der BUND bemerkte, hielten diese Vorgaben die Planer nicht davon ab, den Anschluss der Neßumfahrung an die Ortsumgehung Finkenwerder innerhalb des Sicherheitsstreifens vorzusehen. Geht es nach den Wünschen des Senats, ist dieser Anschluss ohnehin Makulatur, denn er setzt voraus, dass die Werkspiste nicht verlängert wird. Sollte sie doch verlängert werden, wäre die Umfahrung des Pistenkopfes im Planfeststellungsbeschluss dazu enthalten.

Der BUND forderte, noch einmal alle Varianten für die gesamte Ortsumgehung zu prüfen, da sich mit der Neßumfahrung der Rahmen geändert habe. Die vom Senat gewünschte Trasse südlich der Alten Süderelbe lehnen Obstbauern und Umweltverbände ab. Um Klagen vorzubeugen, schlug der Anwalt Michael Günther vor, mit Hilfe einer Mediation einen Gesamtplan zu erarbeiten.Gernot Knödler