Hoffnung für Kita

KINDERLÄRM Bezirksamt Altona will mit Bebauungsplan Kindertagesstätte ermöglichen

Im September 2008 geöffnet, im Oktober wieder geschlossen:

■ Weil lärmempfindliche Anwohner klagten, musste die Kita Reventlowstraße nach acht Wochen Betrieb dichtgemacht werden.

■ 32 statt 60 Kinder: Auch das war den Nachbarn noch zu viel. Erfolgreich riefen sie das Verwaltungsgericht auch gegen eine reduzierte Nutzungsgenehmigung an.

■ Schon zweimal gab es ähnliche Probleme: In Marienthal musste die Kita Marienkäfer sich eine neue Heimat suchen, in Berne bekam ein Waldkindergarten den Zorn eines Anwohners zu spüren. (mac)

In Othmarschen soll es künftig möglich sein, Kindertagesstätten (Kitas) in Wohngebieten zu betreiben. Das Bezirksamt Altona will durch einen neuen Bebauungsplan (B-Plan) Othmarschen 36 / 37 den Betrieb einer Kita in der Reventlowstraße ermöglichen. Einen entsprechenden Aufstellungsbeschluss unterschrieb Bezirksamtsleiter Jürgen Warmke-Rose am Montag. Der Hintergrund: Seit Monaten kämpft der Verein SterniPark um die Genehmigung, in der Reventlowstraße eine Kita zu führen.

Ende April 2009 hatte das Verwaltungsgericht Hamburg eine Baugenehmigung des Bezirks gekippt, weil es sich um eine „gebietsuntypische Störung“ in einem besonders geschützten Wohngebiet handele. Statt 60 Kinder – wie von SterniPark geplant – darf laut Gericht nur eine Mini-Kita für höchstens zehn Kinder gebaut werden.

Die Initiative des Bezirksamtes zielt darauf ab, in dem B-Plan-Bereich das besonders geschützte in ein allgemeines Wohngebiet umzuwandeln, so dass dort in Zukunft soziale Einrichtungen – darunter auch größere Kitas – genehmigt werden können. Eine Sprecherin des Bezirks kündigte an, dass für weitere Wohngebiete entsprechende Änderungsverfahren geplant seien.

Die Abstimmung der Fachbehörden hat bereits begonnen, später sollen die Anwohner am Verfahren beteiligt werden. Eine schnelle Lösung ist aber nicht in Sicht: Die B-Plan-Aufstellung wird 16 bis 18 Monate in Anspruch nehmen. MAC