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Rettet die Innenstadt

Wie verhindert man die „Entvölkerung“ der City? Studie empfiehlt: mehr bauen. Anwohner fordern: mehr Grün

Immer mehr BremerInnen ziehen weg aus der City. Von einer „Entvölkerung der Innenstadt“ zwischen B 75, Weser, Viertel und Bahnhof ist inzwischen die Rede. Im Auftrag des Bauressort hat jetzt die Bremische Gesellschaft eine dreißig Seiten starke Bestandsaufnahme zum „Wohnen an Wall und Weser“ erstellt. Unlängst wurde die im Beirat Mitte/Östliche Vorstadt präsentiert.

Vor allem „Berufsorientierte Ein- und Zwei-Personen-Haushalte“, die „jungen Alten“ sowie so genannte „Start Ups“, also Berufsanfänger und Existenzgründer, wohnen demnach in den neun Innenstadt-Quartieren. Kinder seien hier eher selten anzutreffen.

Wer das ändern will, muss bauen. 75 Areale mit „Wohnpotenzial“ listet die Studie auf: Baulücken könnten geschlossen, Gebäude aufgestockt und Büro- und Gewerbekomplexe zu Wohnbauten umfunktioniert werden. Leicht wird das nicht werden: Die meisten Grundstücke befinden sich in Privateigentum, ob und was dort gebaut und abgerissen wird, kann die Stadt kaum beeinflussen.

Um die EigentümerInnen zu Investitionen zu bewegen und das Wohnen in der Innenstadt wieder populärer zu machen, hat die Bremische Handlungsempfehlungen erarbeitet: So solle durch die Prämierung neuer oder renovierter Wohnbauten in der Innenstadt ein weiterer Anreiz für Investionen geschaffen werden. Auch könne die Stadt eigene Flächen bebauen oder bebauen lassen, und die finanzielle Förderung für den Wohnungsbau in der Innenstadt ankurbeln, so die Gutachter.

Manche der Feststellungen der Studie riefen unter Beiratsmitliedern und Publikum vor allem Strinrunzeln hervor. „Rund ums Musical-Theater soll eine 1A-Wohnlage sein? Da kann man vor lauter Disko-Lärm doch kaum schlafen“, kritisierte ein Zuhörer. Ein anderer ließ seinem Ärger über die Widersprüche in dem Papier freien Lauf: „Das Stephani-Viertel wird so sehr gelobt. Aber da wird für viel Geld eine völlig überflüssige Straße in die Überseestadt gebaut – und von uns wird verlangt, dass wir uns da wohl fühlen“, schimpfte er lautstark.

Mehrere Beiräte und Besucher waren sich zudem einig, dass statt weiterer Gebäude eher mehr Freiflächen und Spielplätze für Kinder geschaffen werden sollten – die aber gibt es laut der Studie im Innenstadtbereich ja sowieso so gut wie nicht. US

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