STRASSENFESTIVAL : Theater und Musik der Roma in Neukölln
Am heutigen Freitag findet das erste Internationale Roma-Straßenfestival „Herdelezi“ in der Neuköllner Boddinstraße statt. Als einen „bunten Zigeunertraum“ beschreibt Hamze Bytyci vom Verein „Amaro Drom“, einer der Organisatoren, das Programm. Zu sehen gibt es eine Vorstellung des Roma Aether Theaters, einen Film der Berliner Initiative „Media-Rroma“. Zudem spielen mehrere Bands, darunter Fanfare Kalashnikov, Sinti Fusion und Por Nostros.
Beim Straßenfest ab 17 Uhr, das für alle Offen ist, geht es um Austausch, Begegnung und Öffnung. „Berlin soll mitkriegen, dass junge aktive Roma sich engagieren“, sagt Bytyci. Veranstaltet wird das Festival durch vier Roma-Selbstorganisationen, die sich dafür zum ersten Mal zusammengetan haben. Gefördert wird es durch das EU-Rahmenprogramm „Jugend in Aktion“, das Quartiermanagement Flughafenstraße sowie vom Bezirk.
Ein Schwerpunkt der Arbeit von „Amaro Drom“ liegt auf der Kultur und Sozialarbeit. Es gibt eine Kooperation mit der Rütli-Schule, bei der es um Motivationstraining mit theaterpädagogischen Mitteln geht. „Wir betreiben Basisarbeit“, sagt Hamze Bytyci. Der gebürtige Kosovare, inzwischen staatenlos, arbeitet als Schauspieler und ehrenamtlich bei dem Verein.
Das Festival ist der Höhepunkt des ersten internationalen Roma-Jugendtreffen, das bis Sonntag andauert. Dabei geht es um Vernetzung von Roma-Jugendorganisationen aus ganz Europa. Einige der insgesamt 50 Teilnehmer aus 17 Ländern wollen sich und ihre Projekte auch auf dem Festival vorstellen. Eines heißt „Verschiedenheiten und Ähnlichkeiten von Roma-Realitäten“ und behandelt Identität, Sprache, Kultur und sozialpolitische Lage in den einzelnen Ländern. BJ