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Archiv-Artikel

Von JG

HANEFI YETER wurde 1947 in Bayburt, einem Städtchen im Hinterland des Schwarzen Meeres, geboren. 1967 begann er mit dem Studium an der Kunstakademie in Istanbul und wechselte 1973 an die Hochschule der Künste nach Berlin.

Yeter, der aus einfachen Verhältnissen in Anatolien stammt, konnte die Probleme und Empfindungen der Einwanderer aus der Türkei gut nachvollziehen und hat sich als Maler ihrer Situation angenommen. Vor allem in den 70er-Jahren hat er in seinen Bildern politisch Stellung bezogen. Aus dieser Zeit berühmt sind seine Plakate gegen Ausweisung und Ausbeutung. Später hat Yeter sich mehr der Lebenswirklichkeit seiner Umgebung zugewandt. Zusammen mit dem Kunstamt Kreuzberg organisierte er große Ausstellungen über das Leben der Migranten. Dass er dabei auch Bilder über die Liebe, den Tanz und andere Themen ohne einen unmittelbaren politischen Bezug zeigte, brachte ihm damals einige Kritik ein.

Sie war unbegründet: Anfang der 90er-Jahre gehörte Yeter zu den Künstlern, die sich intensiv mit Mauerfall und Wiedervereinigung beschäftigten. Eines seiner letzten Werke ist eine Allegorie auf den Irakkrieg. Mit seiner politischen Haltung macht er sich bis heute immer wieder selbst zum Objekt der Auseinandersetzung. Auf einer großen kommerziellen Kunstmesse in Istanbul lehnten die Veranstalter das Bild jüngst ab, weil sie keine politischen Provokationen haben wollten.  JG