Keine Züge in den Ostseebädern

FEHMARNBELT Kurorte an der Lübecker Bucht fürchten den Lärm von täglich 200 Güterzügen

Die Deutsche Bahn signalisiert Kompromissbereitschaft. Das Unternehmen werde zur Anbindung der geplanten Fehmarnbelt-Brücke „eine alternative Trassenführung“ an der Lübecker Bucht prüfen, sagte am Mittwoch ein Bahnsprecher. Eine Strecke parallel zur Autobahn 1 hatte bereits das Bundesverkehrsministerium angeregt.

Die Ostseebäder Timmendorfer Strand, Scharbeutz, Haffkrug und Sierksdorf befürchten steigende Lärmbelastung bei einem zweigleisigen Ausbau der Strecke. Zu den jetzt 22 Regionalbahnen am Tag kämen rund um die Uhr bis zu 200 ICs und vor allem Güterzüge hinzu. „Den Lärm würde man im gesamten Ort hören, das wäre das Ende des Tourismus in Timmendorfer Strand“, sagte Bürgermeister Volker Popp (parteilos).

In einer Expertenanhörung vor dem Bundestag am Mittwoch voriger Woche hatte der Münchener Verkehrsberater Karlheinz Rößler ebenfalls eine Trasse „abseits der Wohngebiete“ gefordert. Der Neubau für den Fern- und den Güterverkehr könnte nach seinen Berechnungen sogar billiger sein als der Ausbau der jetzigen eingleisigen Strecke.

Über den Bau der Fehmarnbelt-Brücke entscheidet im Juni der Bundestag. SMV