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Archiv-Artikel

Polizeihubschrauber erschrecken Wildgänse

Der BUND Duisburg hat eine Strafanzeige gegen das Landeskriminalamt gestellt. Grund: Bei ihren Übungsflügen sollen Beamte Wildgänse durchs Naturschutzgebiet an der Rheinaue in Walsum gescheucht haben. Das LKA dementiert

Von MIB

WALSUM taz ■ Ein Polizeihubschrauber kreist tief über dem Rhein. Davor ein fliehender Vogelschwarm. Die Bilder auf der Homepage der Duisburger Kreisgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) sind die Grundlage einer Strafanzeige, die die Naturschützer gegen das Landeskriminalamt gestellt haben. „In der Rheinaue in Walsum überwintern tausende sibirische Wildgänse, weil sie Naturschutzgebiet ist“, so Dirk Jansen vom BUND. Das Ufergebiet sei sogar von der Europäischen Union als Schutzraum für die Vögel ausgewiesen, sagt er. „Trotzdem sind Piloten eines Polizeihubschraubers zweimal im Deichvorland gelandet und haben große Schwärme aufgescheucht.“

Beim Landeskriminalamt sieht man der Strafanzeige des BUND gelassen entgegen. „In unseren Flugkarten ist an der Stelle der Landung kein Naturschutzgebiet eingezeichnet“, sagt Frank Scheulen, Pressesprecher des LKA. „Und wir benutzen die neuesten Karten der Flugsicherung.“

Vor drei Jahren hatte die BUND-Kreisgruppe Duisburg sich über einen ähnlichen Vorfall mit der Polizei auseinander gesetzt. Damals habe die Flugtruppe der Polizei versprochen, dass Übungsflüge im Vogelschutzgebiet nie wieder vorkommen würden. MIB