piwik no script img

Polizeihubschrauber erschrecken Wildgänse

Der BUND Duisburg hat eine Strafanzeige gegen das Landeskriminalamt gestellt. Grund: Bei ihren Übungsflügen sollen Beamte Wildgänse durchs Naturschutzgebiet an der Rheinaue in Walsum gescheucht haben. Das LKA dementiert

WALSUM taz ■ Ein Polizeihubschrauber kreist tief über dem Rhein. Davor ein fliehender Vogelschwarm. Die Bilder auf der Homepage der Duisburger Kreisgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) sind die Grundlage einer Strafanzeige, die die Naturschützer gegen das Landeskriminalamt gestellt haben. „In der Rheinaue in Walsum überwintern tausende sibirische Wildgänse, weil sie Naturschutzgebiet ist“, so Dirk Jansen vom BUND. Das Ufergebiet sei sogar von der Europäischen Union als Schutzraum für die Vögel ausgewiesen, sagt er. „Trotzdem sind Piloten eines Polizeihubschraubers zweimal im Deichvorland gelandet und haben große Schwärme aufgescheucht.“

Beim Landeskriminalamt sieht man der Strafanzeige des BUND gelassen entgegen. „In unseren Flugkarten ist an der Stelle der Landung kein Naturschutzgebiet eingezeichnet“, sagt Frank Scheulen, Pressesprecher des LKA. „Und wir benutzen die neuesten Karten der Flugsicherung.“

Vor drei Jahren hatte die BUND-Kreisgruppe Duisburg sich über einen ähnlichen Vorfall mit der Polizei auseinander gesetzt. Damals habe die Flugtruppe der Polizei versprochen, dass Übungsflüge im Vogelschutzgebiet nie wieder vorkommen würden. MIB

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen