: Hamburg geht immer: St. Paulis neues Grand Hotel
Die „Hamburger Schule“ à la Tocotronic ist vorbei. Na und? Denn da baut schon ein junges Plattenlabel an gleicher Wirkungsstätte an einer neuen Legende.
Es tut sich mal wieder etwas in der Rockszene von St. Pauli. Von der „Hamburger Schule“ sprechen nicht mehr viele zwischen Roter Flora und Hafenstraße. Bands wie Tocotronic, Blumfeld oder Die Sterne haben ihren Weg gemacht – und sind dabei unterschiedlich weit gekommen. Der Mythos ihrer Szene ist aber endgültig: ein Mythos.
Das neue Ding heißt „Grand Hotel van Cleef“. Es ist ein Plattenlabel, das rund um die Bands Kettcar (Foto) und Tomte entstanden ist. Seit 2002 werkeln die beiden Sänger Thees Uhlmann (Tomte) und Marcus Wiebusch (Kettcar) fleißig an ihrem „Projekt Plattenfirma“.
Den Anfang machte jeweils ein Album ihrer beiden Bands. Mit reichlich Erfolg in den Plattenläden. Nun ist die Grundlage da und das Grand Hotel van Cleef startet durch: Im März kommt das zweite Kettcar-Album. Tomte sind gerade im Studio, sie wollen nächstes Jahr nachlegen. Für die nächste Tour haben Kettcar in Hamburg schon mal zwei Tage hintereinander in der großen Freiheit gebucht.
Im Herbst kommt zudem der Film „Keine Lieder über Liebe“ in die Kinos, in dem neben Thees und Marcus auch Jürgen Vogel und Heike Makatsch mitspielen. Er handelt von der aufstrebenden Rockgruppe „Hansen Band“ und feierte auf der Berlinale unlängst eine umjubelte Premiere. Parallel dazu wird es ein Album mit dem gleichen Titel auf Grand Hotel van Cleef geben, und ein Buch von Heike Makatsch. Es tut sich was im Grand Hotel von Hamburg. Markus Flohr